Willkürjustiz im IranDer Arzt im Todestrakt
Ein landesweit bekannter Wohltäter soll hingerichtet werden. Der Fall bietet einen erschütternden Einblick in das System der iranischen Justiz.

Ein als sozialer Wohltäter landesweit bekannter Arzt soll im Iran hingerichtet werden. Ein Gericht hatte den 53-jährigen Radiologen Hamid Ghareh Hassanlou Anfang Dezember zum Tode verurteilt, weil er an Protesten in seiner Heimatstadt Karaj teilgenommen und sich an der Tötung eines Basij-Milizionärs beteiligt habe. Besonders bestürzend an dem Urteil ist, dass der Mediziner bei der Vernehmung so schwer gefoltert worden ist, dass er noch immer mit lebensgefährlichen Verletzungen in einer Klinik liegt. Seine Ehefrau Farzaneh Ghareh Hassanlou, die ebenfalls gefoltert wurde, bekam 25 Jahre strenge Isolationshaft.