Der alte Fehler
Wurde Terror-Kalif Abu Bakr al-Bagdadi verwundet oder getötet? Klar ist: Obamas Plan zur Bekämpfung des Islamischen Staats ignoriert die Erfahrungen des letzten Irakkriegs.
Im Mai 2011, es war kurz nach Mitternacht, stürmten zwei Dutzend US-Soldaten ein Haus im pakistanischen Garnisonsstädtchen Abbottabad. Sie traten die Türen ein, fanden und erschossen Osama Bin Laden. Der damals weltweit meistgesuchte Terrorist war verantwortlich für den 11. September 2001, die Jagd hatte knapp zehn Jahre lang gedauert, war begleitet von herben Misserfolgen. Bin Laden ist fast vergessen, andere Männer stehen heute für den Terror. Ganz oben Kalif Ibrahim oder Abu Bakr al-Bagdadi, wie er sich als Kämpfer nennt. US-Piloten hatten den Führer des Islamischen Staats (IS) töten wollen, als sie jüngst ihre Bomben auf einen Militärkonvoi im Norden des Irak warfen. Ob der selbst ernannte Kalif überlebt, ja überhaupt in einem der Wagen gesessen hat, wissen die Generäle in Washington noch nicht. Für die Jagd auf Terrorführer braucht es neben Informanten in deren Umfeld eben auch eine Portion Glück.