Der Ärger mit dem kostenpflichtigen Swisscom-WLAN
iPhones mit iOS5 können sich automatisch ins kostenpflichtige WLAN-Netz der Swisscom einwählen, wie der «Kassensturz» aufgedeckt hat. Die Folge sind unerklärlich hohe Datenvolumenrechnungen.

Übers WLAN kann man eigentlich kostenlos mit dem Smartphone im Internet surfen. Doch Swisscom-Kunden können eine böse Überraschung erleben, wie der «Kassensturz» am Dienstag berichtet hat.
Das Ärgernis heisst «Mobile Eapsim»: iPhones mit iOS5 wählen sich automatisch in dieses Swisscom-WLAN ein. Das über dieses Netz verursachte Datenvolumen wird jedoch der Handyrechnung belastet, wie das Schweizer Fernsehen auf seiner Website berichtet. Aufgedeckt hat dies der «Kassensturz».
Die Folge: Kunden beschweren sich über unerklärlich hohe Rechnungen für zusätzliches Datenvolumen. So kann es passieren, dass man beispielsweise zu Hause, am Arbeitsplatz oder an der Universität statt Gratis-WLAN das kostenpflichtige Mobile Eapsim nutzt – dann etwa, wenn der Nutzer den Gratis-WLAN-Bereich verlässt und in diesen zurückkehrt.
1700 Swisscom-Hotspots
Eine Warnung oder einen anderen Hinweis erhält der Smartphonebesitzer laut dem Bericht nicht: Seit iOS5 gilt für das Swisscom-Netz Mobile Eapsim auf dem iPhone die Voreinstellung «automatisch verbinden». Die automatische Verbindung besteht laut Swisscom auch bei Android- und Nokia-Smartphones. Leser meldeten in den vergangenen Wochen Redaktion Tamedia, dass sie mit dem iPhone plötzlich massiv höhere Handyrechnungen haben – ohne dass sie am Surfverhalten etwas verändert hätten.
Die Swisscom betreibt an Bahnhöfen, Hotels und anderen Plätzen 1700 Hotspots. Kunden des Anbieters können dort über das WLAN-Netz ins Internet. Doch vielen sei offenbar nicht bewusst, dass dieses Angebot nicht gratis sei, so der «Kassensturz». Wer dieses Netz nutzt, belastet sein monatliches Datenvolumen, wie wenn er über das Mobilfunknetz surft.
Auch die Universität St. Gallen warnt
Die Informatikabteilung der Universität St. Gallen hat bereits im Februar auf ihrer Website auf das Problem mit Mobile Eapsim aufmerksam gemacht. Seit der Einführung des neuen iPhone-Betriebssystems iOS5 habe sich das Verhalten im WLAN-Bereich geändert. «Der Datenverkehr wird von Ihrem Abonnement der Swisscom abgezogen», warnt die Hochschule. Mit einer Anleitung zeigen die Informatiker, wie man die automatische Einwahl unterbindet.
Auch an der Universität Zürich kündet sich Ärger mit der Swisscom an: Es brauche zwingend Hinweise auf die automatische Verbindung, fordert Pascal Bachmann, Leiter IT-Dienste, gegenüber Sf.tv.
Die Swisscom stellt sich auf den Standpunkt, dass man in den Abo-Bedingungen und auf der Website darauf hinweisen werde, dass über Mobile Eapsim Daten gleich verrechnet würden wie über das Telefonnetz. Man prüfe nun, ob man die Informationen dazu verbessern will. In der WLAN-Auswahl des iPhones erscheint auch das Swisscom-Netz «Mobile». Bei diesem muss sich der Nutzer jedoch einwählen.
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