Deponie Roemisloch: Die Bagger sind aufgefahren
Die alte Deponie Roemisloch wird für rund 5 Millionen Euro saniert: Am Donnerstag wurden feierlich die ersten Baggerschaufeln mit Altlasten aus den 50er-Jahren verladen.

Die Mischdeponie liegt in Neuwiller (F), 250 Meter vor der Grenze bei einem Bach, der weiter durch ein Naherholungsgebiet nach Allschwil fliesst. Der Chemiemüll, wegen dem die Deponie saniert wird, macht laut der GI DRB (Groupement d'intérêts pour la sécurité des décharges de la Région bâloise) zehn Prozent des Volumens aus.
In rund zwei Monaten soll die ganze alte Deponie samt verschmutztem Boden darum herum ausgehoben sein, wie die GI DRB mitteilte. Das Material wird in geschlossenen Behältern in spezialisierte Verbrennungsanlagen nach Deutschland gebracht. Damit sei der Müll noch vor Ende der französischen Schulferien weg.
Später aufforsten
Bei der Feier zum Start des Aushubs waren mehrere Dutzend Vertreter beteiligter Firmen, Nachbargemeinden, Behörden sowie weitere Gäste zugegen. Urbain Hohler, Gemeindepräsident von Neuwiller, überreichte den GI DRB-Verantwortlichen symbolisch eine Rottanne - das Deponieareal soll anschliessend aufgeforstet werden.
Bei der Roemisloch-Sanierung profitiert die GI DRB von Synergien mit der unmittelbar vorangegangenen Sanierung einer anderen nahen Alt-Deponie: Le Letten an der Grenze zu Schönenbuch, für 20 Millionen Euro. Dort waren einst 35'000 Kubikmeter Material entsorgt worden, davon ebenfalls rund zehn Prozent Chemiemüll von Basler Firmen.
Umweltschützer und Nachbargemeinden machen schon seit Jahren Druck für eine Totalsanierung der Deponien. Die GI DRB als Vertreterin von BASF, Novartis und Syngenta und Sanierungsverantwortliche beteuern, dass vom Roemisloch keine Gefahr für Mensch, Umwelt und Trinkwasser ausgehe. Die Gesamtsanierung zulasten der Konzerne sei freiwillig.
Sicherheitsvorkehrungen
Die alte Deponie Roemisloch ist für den Aushub des ganzen Deponieguts komplett eingehaust worden. Das Zelt wird durch einen Aktivkohlefilter entlüftet und die Abluft überwacht. Rundum wird das Grundwasser abgepumpt, gefiltert und in den Dorfbach geleitet. Alle Arbeiter vor Ort tragen laut GI DRB-Homepage Schutzkleidung.
Noch am Dienstag hatte die Gemeinde Allschwil gefordert, dass das Abwasser der Deponiesanierungs-Baustelle nicht im Bach landet, sondern gefasst und in Chemie-Kläranlagen transportiert wird. Sie hatte zudem mangelnde Transparenz beklagt. Die GI DRB sieht sich an die Informationshoheit der Sous-Préfecture von Mülhausen gebunden.
Die Interessengemeinschaft der Basler Chemie hatte sich 2008 zur freiwilligen Sanierung der Deponien bereit erklärt. Vorausgegangen waren jahrelange Streitereien, während denen unter anderem die nahegelegene Gemeinde Allschwil beschloss, kein Trinkwasser mehr aus der Nachbargemeinde Schönenbuch zu beziehen.
SDA/amu
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