«Denkst du, das sei lustig?»
Ein Riesenvogel steht auf dem Dach und verrichtet sein Geschäft – auf ein Auto. Das ist der neuste Streich des französischen Komikers Rémi Gaillard, der die Web-Gemeinde seit Jahren prächtig amüsiert.
Rémi Gaillard hat den Lausbubenstreich perfektioniert und ins Gigantische getrieben. Gerade reizt er wieder mit einem neuen Sketch die Zwerchfelle der Web-Community: Gaillard verkleidete sich als Riesenvogel, der über einer Autotankstelle sein Riesengeschäft verrichtet. «Denkst du, das sei lustig?», schreit der Autofahrer das Tier an, sichtlich hilflos. Das Video ist ein Trailer von Gaillards Kinofilm «N'importe Qui», der am 5. März in Frankreich Premiere hat.
Seit vier Tagen ist das Video online, über vier Millionen haben es bereits angeschaut. Die Spässe des 38-jährigen Franzosen Gaillard eignen sich bestens fürs digitale Zeitalter: Sie sind kurz und prägnant, und beliebt sind sie in aller Welt nicht zuletzt, weil sie so gut wie ohne Worte auskommen.
«Indem man Unsinn macht ...»
Gaillards berühmtester Sketch ist eine Parodie des Nintendo-Games «Super Mario Kart», in der er verdutzten Autofahrern Bananen vor die Reifen wirft. Das Video wurde über 55 Millionen Mal angeklickt, eine Nachfolgeversion über 22 Millionen Mal. 2002 nahm er unerkannt als vermeintliches Teammitglied des FC Lorient an der Verleihung des französischen Cup-Pokals Teil und schüttelte Präsident Chirac die Hand.
Seine Sketche sind häufig waghalsiger grober Unfug und bringen ihn regelmässig mit dem Gesetz in Konflikt. Eine tiefere Bedeutung haben sie allerdings nicht. Im Gegensatz etwa zu einem Sacha Baron Cohen zielt Gaillard mit seiner naiven Situationskomik nicht satirisch auf gesellschaftliche Missstände oder Unzulänglichkeiten.
Weil er ideologisch unverfänglich ist und sich im Web riesiger Beliebtheit erfreut, konnte Gaillard, der bis 1999 als Schuhverkäufer gearbeitet hat, in den letzten Jahren zahlreiche lukrative Werbeverträge abschliessen. So wurden seine Spässe unter anderem von Nike, Orangina oder dem Pneuhersteller Euromaster gesponsert. «Indem man Unsinn macht, wird man irgendwer», lautet sein Motto. Das alberne Kichern zu Ende seines neusten Filmchens beweist, dass Gaillard geworden ist, was er wohl immer sein wollte: ein professioneller Lausbub.
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