«Den Jungen von Anfang an Verantwortung übertragen»
Die Kantonalpräsidentin der Zürcher Samaritervereine setzt auf junge Leute und auf regionale Zusammenarbeit.
Wie die Samariterbewegung überleben will Mit Jasminka Huber sprach Florian Schaer Im Unterland haben wir einige starke Gruppen. Besonders hart trifft es uns derzeit anderswo: Der Samariterverein Dietikon hat sich aufgelöst. Da geht ein sehr breites Angebot verloren. Es gibt zwei Seiten: Man kann passiv das Dienstleistungsangebot nutzen oder sich im Verein zusätzlich engagieren, Kleidersammlungen organisieren, im Sanitätsdienst vor Ort mitmachen. Übrigens alles Aktivitäten, von denen eine Gemeinde profitiert. Stellen Sie sich vor, diese müsste Blutspendeaktionen organisieren. Das würde viel Geld kosten. Lange nicht überall. In einigen Dörfern wären wir froh, wenn man uns nur schon die Lokalität für die Übungen und Kurse zur Verfügung stellen würde. Am Beispiel von Dielsdorf-Regensberg erkennt man, dass sich die stetige Suche nach neuen Mitgliedern lohnt. Dort hat man jungen Neumitgliedern von Anfang an Verantwortung übertragen. Vereine, die vor 10 oder 15 Jahren das Ruder nicht herumgerissen haben, stehen heute vor Problemen. Ich bin nicht mal sicher, ob die Hälfte der Mitglieder aus dem Dorf ist. Dieser Verein hat heute junge Mitglieder aus Zürich, Opfikon, Steinmaur und Niederweningen. Ja, Regionalisierung ist die Tendenz. Den Mut zur Vereinsfusion hatten die Vereine aus dem Embrachertal. So braucht heute nicht jede Gemeinde die ganze Infrastruktur, man kann sich den Vorstand und die Buchhaltung teilen. Nur ist ein Verein selten offen für solche Neuerungen, wenn die Mitglieder ein zu hohes Durchschnittsalter haben. Denn diese sind dann oft nicht bereit, sich ausserhalb des eigenen Dorfs zu engagieren. Das Engagement ist nötig, weil die Erste Hilfe komplexer wird und die Verantwortung zunimmt. Wir sind heute der verlängerte Arm der Rettungsdienste und können uns keine halbherzige Ausbildung leisten. Der Samariterverein ist eben kein «Ich geh am Abend mal schnell hin»-Club. Jasminka Huber Die Regensbergerin ist Kantonalpräsidentin der Zürcher Samaritervereine.
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