Demokratie, ein Auslaufmodell?
Politik setzt auf Show, die Medien bewirtschaften die Empörung, die Nation verliert an Relevanz: Vieles deutet darauf hin, dass die Volkssouveränität ihre besten Zeiten hinter sich hat.

Die Geschichtswissenschaft ruft nicht, sie fragt. Sie richtet nicht, sie berichtet und interpretiert. Sie erschöpft sich nicht in Gegenwartsfragen, kann und soll diesen aber auch nicht ausweichen. Als drängend erweist sich insbesondere die aktuelle Diskussion, ob die Demokratie überleben wird in einer Welt, in der sich die Staaten seit einigen Jahrzehnten mit neuen mächtigen Akteuren und politischen Herausforderungen konfrontiert sehen. Kann die «Volkssouveränität» die Krise, in der sie heute steckt, überleben, oder haben wir uns mit einer «Postdemokratie» abzufinden?