Delegation für Jemen-Konferenz hängt fest
Eine Abordnung mit schiitischen Huthi-Rebellen sollte längst bei Friedensgesprächen in Genf sein. Doch bei ihrer Anreise läuft einiges schief.

Die UN-Friedenskonferenz für den Jemen verzögert sich weiter. Die Delegation der Huthi-Rebellen traf heute nicht wie geplant in Genf ein – angeblich wegen Schwierigkeiten bei der Anreise. Am Abend erklärten die Vereinten Nationen jedoch, die Ankunft werde nun für den frühen Dienstagmorgen erwartet. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon war bereits in der Schweiz und mahnte die Konfliktparteien zu einer raschen Feuerpause.
Die Gespräche in Genf sollten ursprünglich bereits am Sonntag beginnen. Doch die Huthi-Delegation, zu der auch Anhänger des früheren Präsidenten Ali Abdullah Salih und Vertreter anderer politischer Gruppen gehören, brach erst an diesem Tag in Sanaa auf.
Landerlaubnis in Kairo verweigert
Heute sass sie dann in Dschibuti fest, wie ein Beamter sagte. Die ägyptischen Behörden hätten eine Erlaubnis für die Landung auf dem Flughafen von Kairo verweigert. Huthi-Vertreter Sif al-Schami gab den Vereinten Nationen die Schuld für die Schwierigkeiten. Die UN seien für den Reiseplan des UN-Flugzeugs verantwortlich. Saudiarabien und dessen Verbündete, die im Jemen Luftangriffe gegen die Huthis fliegen, hätten dem Flug grosse Hürden in den Weg gestellt, sagte Al-Schami der Nachrichtenagentur AP.
Die schiitischen Huthis, die aus dem Norden des Jemen stammen, beherrschen seit vergangenem Jahr die Hauptstadt und bauen ihre Macht immer weiter aus. Sie sind verbündet mit Anhängern von Ex-Präsident Salih und mit dem schiitisch regierten Iran. Der international anerkannte Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi floh zunächst nach Aden im Süden des Landes und im März nach Saudiarabien. Kurz darauf begann das Königreich gemeinsam mit sunnitischen Golfstaaten Luftangriffe gegen die Huthis.
Die Waffen sollen schweigen
UN-Generalsekretär Ban forderte, mit Beginn des Ramadan diese Woche sollten die Waffen schweigen. Ziel der «humanitären Pause» sei die Versorgung der vom Krieg heimgesuchten Bevölkerung. Die Kriegsgegner sollten auch lokale Waffenstillstandsabkommen schliessen. «Die Region kann sich einfach keine weitere offene Wunde wie Syrien oder Libyen leisten», sagte der UN-Generalsekretär. Die Genfer Friedensgespräche sollen nach seinen Worten zwei bis drei Tage dauern.
Mitte Mai hatte es schon einmal eine fünftägige Waffenruhe gegeben, die aber mehrfach gebrochen und nicht verlängert worden war. Auch der erste Versuch einer UN-Friedenskonferenz war Ende Mai gescheitert. Nach Zusagen beider Seiten hatten die Vereinten Nationen den 14. Juni als neuen Termin angesetzt.
SDA/fal
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