Alles zum Spiel des FCBDegen will keinen Schnellschuss, für Jaquez geht es zu schnell
Der FC Basel gewinnt zum Auftakt der Rückrunde mit 3:0 beim FC Luzern, Fabian Frei trifft doppelt, und David Degen spricht über den Cabral-Ersatz. Alles zum Spiel.

Die Taktik
Die grosse Frage vor dem Auftakt in Luzern lautete: Wer schiesst jetzt eigentlich die Tore für den FC Basel, wenn Arthur Cabral nicht mehr da ist? Wenig überraschend entschied sich Patrick Rahmen in seiner Aufstellung dazu, Darian Males ganz nach vorne zu beordern. Einen arthurcabraligen Stossstürmer haben die Basler ja sonst nicht im Kader, und der 20-Jährige hat schon häufiger in seiner Karriere auf dieser Position gespielt.
Sonst gab es kaum Überraschungen in der Ausrichtung des FCB: In der Innenverteidigung spielte Wouter Burger, ein Linksfuss, auf der halblinken Position. Und vor Taulant Xhaka im defensiven Mittelfeld nominierte der Trainer mit Fabian Frei und Matias Palacios zwei spielstarke Typen, die meist auf den Achter-Positionen zu finden waren.
Die erste Hälfte
Es ist ein ziemlich ruhiger Start in die Rückrunde, von beiden Teams. Es gib wenig Torszenen, weil die Luzerner sich auf weite Flanken und die Hoffnung auf zweite Bälle konzentrieren. Und die Basler zeigen das, was sie schon in der Hinrunde zu oft gezeigt haben: zu wenig Zugriff im entscheidenden Drittel des Platzes. Die beste Szene vor der Pause hat Luzern, als Nikola Cumic in der 39. Minute von Heinz Lindner gestoppt wird.
Die zweite Hälfte
Die zweite Hälfte beginnt mit einem Lauf von Dan Ndoye in den Strafraum, einem Foul und einem Elfmeter, den Fabian Frei souverän verwandelt. Das sorgt aber nicht dafür, dass die Basler im Anschluss mehr von diesem Spiel haben. Es ist teilweise eine zerfahrene Partie, ohne viel Zusammenhängendes, dafür mit vielen Fouls und auch unverständlichen Entscheidungen des Schiedsrichters. Für Ruhe sorgt erst eine lange Flanke von Katterbach, die Darian Males zum 2:0 nutzt. Der Treffer von Frei zum 3:0 ist dann die späte Zugabe für die Basler.
Der Knackpunkt
Kein Knackpunkt, aber ein Knackpunkt-Spieler: Luca Jaquez. Kurz nach der Halbzeit ist er es, der im Zweikampf mit Dan Ndoye den anschliessenden Penalty verschuldet. Und kurz vor dem Schluss hat er den Ball im Zweikampf gegen Darian Males eigentlich schon am Fuss – nur um ihn wieder zu verlieren. Doch das gehört dazu, wenn ein Team wie der FC Luzern in der Innenverteidigung auf einen 18-Jährigen vertraut, der sein erstes Spiel in der Super League bestreitet.

Kein Knackpunkt war die Gelb-Rote Karte an die Adresse von Marvin Schulz – auch wenn es den Mittag der Basler erleichtert hat. Und auch nicht der Platzverweis für Patrick Rahmen, nachdem er sich zwei Mal zu laut beschwert hatte. Nach dem Spiel sagte der Basler Trainer: «Die Gelbe Karte ist okay. Aber dann kriege ich Gelb-Rot, weil ich nach dem Warum frage? Dann stehe ich halt nächstes Mal wieder wie ein Pfarrer da.»
Der O-Ton
In den letzten Monaten war David Degen im Umfeld der FCB-Spiele selten zu hören – zumindest vor den Kameras. Vor dem Start der Rückrunde äusserte er sich am Sonntag nun bei Blue über die Stürmersuche und erklärte, dass es in der aktuellen Situation grundsätzlich zwei Arten von Transfers gebe. «Gibt es eine kurzfristige Lösung bis zum Sommer oder doch eine langfristige?», sagte Degen und erklärte, dass man keine Schnellschüsse wagen werde. Er bestätigte im Gespräch, dass ein Kontakt zu Stürmer Jean-Philippe Mateta bestehe, der kurz vor einem Vertrag bei Crystal Palace in der Premier League stehe. Aber das heisst ja nicht, dass man den Spieler danach nicht ausleihen kann…
Die Zwischenbilanz
Zwischenbilanz ist nach einer Partie im neuen Jahr ein grosses Wort. Wichtig ist aber, dass die Basler nach den Siegen des FCZ und von YB den Anschluss gehalten, auch ohne Cabral drei Tore erzielt und kein Gegentor kassiert haben. So bleibt der FCB im Rennen um die Tabellenspitze nicht nur oben mit dabei, sondern er hat von den drei besten Teams auch noch den sichersten Eindruck hinterlassen. Klar ist aber auch, dass die Basler noch Luft nach oben haben.
Das nächste Spiel
Am nächsten Sonntag bestreiten die Basler das erste Heimspiel des Jahres gegen den FC Sion und damit gegen einen vermeintlich leichten Gegner. Unter Umständen haben die Basler dann bereits einen Stürmer verpflichtet und die Automatismen greifen noch besser ineinander. Klar ist jetzt schon, dass Fabian Frei und Matias Palacios gesperrt fehlen werden. Dafür sind beide dann eine Woche später wieder dabei, wenn der FCB auswärts auf die Young Boys trifft.
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