Debatten sind ruppiger geworden
Der Grosse Rat in der Halbzeit der Legislaturperiode: Oftmals wird viel länger und emotionaler debattiert als nötig und sie ist geprägt von Machtspielen. Ein Stimmungstest.

Im Grossen Rat ist das Klima rauer geworden. In den Debatten geht es öfter mal hart auf hart, die Fraktionen schenken sich nichts. Immer öfter geht es um das Ausspielen der Macht. Dieser Eindruck entstand etwa in der Budgetdebatte des Grossen Rates im letzten Dezember. Da gab es tatsächlich eine stabile bürgerliche Front, inklusive SVP, welche die Linke für einmal in die Schranken zu verweisen vermochte. Das gelang, weil auf der bürgerlichen Seite – oder im nicht linken Lager, wie diejenigen sagen, die die SVP nicht zu den Bürgerlichen zählen – die dafür nötige Disziplin vorhanden war. Denn was die Sitzungsdisziplin betrifft, vor allem die Präsenz an den Sitzungen, war die Linke bis anhin den Bürgerlichen stets um Längen voraus.