Das zweite Tessiner Fernsehen schliessen – oder Radio DRS 2?
Die Sender der italienischen Schweiz haben die tiefsten Zuschauer- und Hörerwerte. Bei den Marktanteilen liegt jedoch DRS 2 zurück.
Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) muss «die gesamte Bevölkerung inhaltlich umfassend mit gleichwertigen Radio- und Fernsehprogrammen in den drei Amtssprachen» versorgen. So steht es im Gesetz. Was dies konkret bedeutet, umschreibt die vom Bundesrat verabschiedete Konzession der SRG: Diese veranstalte für die deutsche, französische und italienische Sprachregion je drei Radio- und je zwei Fernsehprogramme, heisst es dort. Angesichts der Defizite der SRG gerät nun aber die zweite Fernsehkette der italienischen Schweiz unter Druck. Die Argumente dafür liegen auf der Hand: Als kleinste der drei Sprachregionen mit Vollprogramm profitiert die italienische Schweiz überproportional von der SRG-internen Solidarität. Mit einem Bevölkerungsanteil von etwas mehr als 4 Prozent erhält sie fast 22 Prozent des SRG-Budgets. Die deutsche Schweiz mit 72 Prozent der Bevölkerung bekommt hingegen nur 46 Prozent der Finanzmittel. In absoluten Zahlen belief sich der Betriebsaufwand in der Deutschschweiz im Jahr 2008 auf 611,3 Millionen, in der französischen Schweiz auf 404,1 Millionen und in der italienischen Schweiz auf 253,4 Millionen Franken.