Das Super-Flugzeug im Hilfseinsatz
Von einem «wahren Technikwunder» schwärmen Experten, wenn es um das Armeeflugzeug Osprey geht. Für einen Hilfseinsatz auf den Philippinen eignet es sich perfekt. Was macht diese Maschine aus?
Um abzuheben, fährt das Flugzeug die monströsen Rotoren aus, und um zu landen ebenso. Die Rede ist vom Flugzeugtyp Osprey, dem aussergewöhnlichsten Flieger der Welt. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Flugzeug und Helikopter – in der Fachsprache Kipprotor-Wandelflugzeug genannt. Die einzigartige Konstruktion des Flugzeugs ermöglicht es einem Piloten, ohne Landebahn zu starten und zu landen. Deshalb eignet es sich für Hilfseinsätze wie auf den Philippinen geradezu perfekt. Es kann die Einsätze unter schwierigen Bedingungen fliegen.
Vier solche Maschinen des Maschinentyps MV-22B Osprey hat die US-Army seit gestern im Katastrophengebiet im Einsatz. Sie flogen mit Marineinfanteristen und Matrosen an Bord auf die Philippinen. Die US-Armee führte damit Hilfsgüter ein und brachte zahlreiche Ausländer ausser Landes.
«Osprey ist ein wahrer Techniktraum»
Das Flugzeug der US-Armee wird auch Fischadler genannt. Die USA-Streitkräfte besitzen als einzige solche Flugzeuge. Gemäss dem Aviatik-Journalisten und Chefredaktor von Skynews.ch, Hansjörg Bürgi, gilt die Osprey als «ein wahrer Techniktraum». Die Mischung zwischen Grosshelikopter und Transportflugzeug sei gelungen. Bürgi sah das Flugzeug mehrmals an grossen Flugschauen. Die spektakulärste Begegnung hatte er allerdings in der Luft vor etwa zwei Jahren: Als er in Kalifornien selbst eine Maschine flog, sah er das monströse Flugzeug von weitem in der Luft. Er landete auf einem Flugplatz in der Nähe und bestaunte die Maschine von nahem.
Das Hauptkonstruktionsmerkmal des Flugzeugs sind die beiden Rotoren, die ähnlich einem Hubschrauber mit transversalen Rotoren nebeneinander angeordnet und mitsamt ihren Triebwerken an den Enden der Tragflächen um die Querachse des Flugzeugs schwenkbar aufgehängt sind. In senkrechter Position der Triebwerke drehen die Propeller horizontal und können so bei Start und Landung Auftrieb wie bei einem Hubschrauber erzeugen.
Armee fliegt seit acht Jahren damit
Für den Flug schwenkt die Maschine beide Propellergondeln mit den Rotoren um 90 Grad nach vorne und wird zu einem herkömmlichen Turbopropflugzeug. Der Erstflug des Prototyps fand 1989 statt, die Einführung bei der US-Luftwaffe und dem US Marine Corps erfolgt seit 2005.
Die langjährige Entwicklung dieses Flugzeugs geht auf den Fehlschlag des US-amerikanischen Militärs im Jahre 1980 zurück, als es nicht gelang, die Geiseln aus der von Revolutionsgarden besetzten US-amerikanischen Botschaft in Teheran zu befreien. In der Aufarbeitung des Einsatzes kam man zu dem Schluss, dass die Operation mit einem Fluggerät wie der V-22 gelungen wäre.
AFP/gb
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