Das Stalingrad von Afrika
In Mogadiscio liefern sich Islamisten und Friedenstruppen der Afrikanischen Union einen blutigen Krieg. 600 000 Zivilisten leben in der zerstörten Hauptstadt der staatslosen Republik Somalia.

Das Licht wird fahl. Die Muezzine singen. Doch ihr Ruf zum Gebet geht im Bellen der Maschinengewehre unter. Anthony Mbuusi bückt sich ein wenig, um seinen Kopf unter den Sandsäcken zu halten. Dann rennt er im Laufschritt über die Strasse, die sich mit ihrem Schutt, den Metallsplittern und Kratern als Schlachtfeld zu erkennen gibt. Wie jeden Abend inspiziert der ugandische Oberstleutnant seine Truppen, die sich auf eine weitere Nacht des Schreckens vorbereiten: Ein Soldat steht mit dem Gewehr im Anschlag in einem Zimmer, dessen Fenster mit einem ganzen Dom an Sandsäcken abgesichert ist.