Blick in die GeschichteDas sind die grössten Basler Bühnenskandale
Blut und Exkremente haben das Publikum im Theater Basel immer wieder entrüstet. Aber nie wurde hitziger gestritten als bei politischen Affären.

«Der Stellvertreter» (1963)
Gewissermassen die Mutter aller Basler Bühnenskandale: «Der Stellvertreter» von Rolf Hochhuth. Das Drama spielt sich 1963 ab. Es geht um Papst Pius XII. und seinen undurchsichtigen Wankelmut im Umgang mit Hitler. Wer den Massenmord dulde, trage Mitschuld, sagt der 32-jährige Hochhuth. Konservative Christen protestieren dagegen auf der Strasse. Ziemlich massiv. «Ich garantiere für nichts, dass Ihre Bude am Steinenberg nicht in die Luft geht», soll ein erhitzter Bürger dem Intendanten Friedrich Schramm gedroht haben. Theater ist nur noch unter Polizeischutz möglich.