Das sind die besten Bücher 2018
Der Prozess des Erinnerns, eine Sensation aus Italien und eine triumphale Rückkehr in die Schweizer Literatur. Unsere Spitzenreiter des Jahres.
1. Annie Ernaux: «Erinnerung eines Mädchens»

Über alles Wichtige in ihrem Leben hatte Annie Ernaux bereits geschrieben, nur ein Ereignis ausgespart: Wie sie als 18-Jährige ihr «erstes Mal» mit einem Betreuer einer Ferienkolonie erlebte. Hässlich, demütigend, peinlich, verdrängt. Nach 55 Jahren nähert sich die grosse französische Schriftstellerin jenem Sommer wieder an. Und erkennt, wie fremd ihr «das Mädchen, das ich war» geworden ist. Der Prozess der Wiedergewinnung des einstigen Empfindens gelingt durch Reflexion, durch alte Briefe, die Chansons von damals, und bleibt doch unvollendet. Ein ungeheuer dichtes, reiches, kluges Buch – und ein Beitrag zur #Me-Too-Debatte aus unerwarteter historischer Perspektive.
2. Thomas Hürlimann: «Heimkehr»

Triumphale Rückkehr in die Schweizer Literatur, fabulierfreudig wie noch nie.
3. Peter Stamm: «Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt»

Stamm gewinnt den Schweizer Buchpreis. Mit seinem rätselhaftesten Roman.
4. Francesca Melandri: «Alle, ausser mir»

Sensation aus Italien: Kolonial-, Familien- und Migrationsgeschichte.
5. Waguih Ghali: «Snooker in Kairo»

Der beste Roman Ägyptens? Ein junger Mann sitzt überall zwischen den Stühlen.
6. Stephan Thome: «Gott der Barbaren»

Historischer Bürgerkrieg hilft, das heutige China besser zu verstehen.
7. Christina Viragh: «Eine dieser Nächte»

Die Schweiz zum Dritten: Zeitvertreib auf einem Nachtflug.
8. Angelika Klüssendorf: «Jahre später»

Abschluss der Trilogie: ein deprimierendes Ehedrama, grandios erzählt.
9. Kristine Bilkau: «Eine Liebe, in Gedanken»

Kann eine Liebe ein Leben lang dauern, ohne sich zu erfüllen? Vielleicht gerade deswegen.
10. Joshua Cohen: «Buch der Zahlen»

Für Fortgeschrittene: Cohen erzählt die Geschichte des Internets als Kulturkampf.
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