Das Roadmovie des Grauens
Die Männer des Islamischen Staats (IS) zelebrieren den Horror wie ein grosses, multimediales Happening. Was motiviert diese neuen Terroristen?

Am Anfang steht die Protzerei, das Aufpeitschen mit Worten. Ein Auto ruckelt durchs Gelände, irgendwo in Syrien. Der deutsche Ex-Rapper Denis Cuspert alias Deso-Dogg, mehrfach totgesagt, ist unterwegs «nach Damaskus, Palästina, nach Mekka», um Ungläubige zu töten, unterwegs mit einem Freund aus Deutschland und Ali, einem irakischen Kriegswaisen. Sie schwelgen in ihrem guten Leben («Wir essen Fleisch, wir trinken Pepsi»), der Bub kreischt: «Islamischer Staaaat» – sie schwelgen in der Erinnerung an ein Wiedersehen nach so vielen Jahren und in der Aussicht auf Blut: «Wenn wir in die Schlacht ziehen, dass wir einen erwischen, den wir mal enthaupten können. Wir wünschen uns schon so lange, mit einem stumpfen Messer einen zu schlachten.»