Das kaufen die Schweizer im Netz
Im Wert von 10 Milliarden Franken beziehen Schweizer Waren und Dienstleistungen im Internet. Von den gesamten Konsumausgaben sind das jedoch nur 3 Prozent.

Die Bedeutung des Internets für die Volkswirtschaft der Schweiz nimmt weiter zu. Gerade beim E-Commerce, wo sich die Schweizer zurückhaltend zeigen, besteht noch grosses Potenzial.
Das Internet spielte im Jahre 2010 bei einer Wertschöpfung von 32,2 Milliarden Franken eine zentrale Rolle. Der Anteil an der schweizerischen Volkswirtschaft betrug somit substanzielle 5,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP), heisst es in einer Studie des Beratungsunternehmens Econlab, die im Auftrag des Branchenverbandes ICT Switzerland verfasst wurde.
Der grösste Teil davon entfällt auf Investitionen, die 20,7 Milliarden Franken ausmachen. Der Privatkonsum ist kleiner: Die Schweizer Konsumenten kauften zwar Waren und Dienstleistungen, bei denen das Internet eine zentrale Rolle spielt, im Wert von beachtlichen 10 Milliarden Franken, hiess es. Das seien jedoch lediglich 3 Prozent der gesamten privaten Konsumausgaben.
6 Milliarden Franken wurden dabei laut der Studie für IT- und Telekomdienstleistungen und -waren ausgegeben. Übrige Güter wurden nur für 4 Milliarden über das Internet gekauft. Unangefochten an der Spitze liegen dabei Flugtickets, von denen mehr als jedes Dritte online geordert wurde.
Die Schweizer würden das Internet immer noch sehr zurückhaltend für Käufe nutzen, sagte Studienautor Nils Braun vor den Medien in Zürich. In vielen anderen Ländern werde deutlich mehr übers Internet eingekauft. Würden die Schweizer so viel online shoppen wie die Amerikaner, würde sich der Beitrag des Internets zum BIP auf 69,1 Milliarden Franken mehr als verdoppeln.
Schweiz nicht in Spitzengruppe
So liegt die Schweiz mit einem Internetanteil von 5,6 Prozent am BIP im internationalen Vergleich nicht auf den Podestplätzen. An der Spitze in Europa lag im Jahre 2009 Schweden mit einem BIP-Anteil von 6,6 Prozent, vor Grossbritannien (6,3 Prozent) und Dänemark (5,8 Prozent).
Allerdings steht die Schweiz viel besser da als die grossen Nachbarländer Deutschland und Frankreich (je 3,2 Prozent) sowie Italien (2 Prozent). Es gebe in Europa ein klares Nord-Süd-Gefälle, hiess es.
Einspareffekte nicht erfasst
Vielleicht sogar noch wichtiger als der messbare Beitrag des Internets zum Bruttoinlandprodukt seien die sekundären Auswirkungen auf die Schweizer Volkswirtschaft, hiess es. Durch das Internet hätten die Menschen mehr Vergleichs- und bessere Informationsmöglichkeiten.
So könnten sie durch Preisvergleiche oder Gratisangebote sparen. «Diese Ersparnis ist von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung, obwohl sie in keiner amtlichen Statistik ausgewiesen werden kann», hält die Studie fest. Zudem verändert das Internet das Verhalten der Menschen untereinander beispielsweise durch die sozialen Medien. Auch diese Veränderungen wurden in der Studie nicht erfasst.
SDA/kle
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch