Das Imagedesaster von BP
Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko macht den Ruf des Ölriesen als eines umweltbewussten Energiekonzerns definitiv zunichte.

Der Wandel der British Petroleum von einem kolonialistisch rücksichtslosen, strikt auf Profit getrimmten Konzern zu einem nachhaltigen, umweltbewussten Unternehmen fand mit John Browne den perfekten Vertreter. Der elegante, weltgewandte Konzernchef positionierte BP bewusst als grüne Alternative zur amerikanischen Exxon. Der PR-Trick gelang. Doch im Hintergrund ging es – von der Öffentlichkeit lange Zeit nicht wahrgenommen – nach alter Manier weiter. Die Katastrophe im Golf von Mexiko ist nur das letzte Beispiel einer Serie von Unfällen in den USA, für die der Konzern zunächst nur widerwillig geradestehen wollte. Neben Kosten von wahrscheinlich gegen 10 Milliarden Dollar muss BP einen Grossschaden am Image hinnehmen. Konzernchef Tony Hayward kämpft um sein eigenes Überleben und um die Selbstständigkeit der stolzen BP.