Das feurige Temperament des NHL-Veteranen
Der neue ZSC-Kanadier Owen Nolan könnte bereits heute in Genf debütieren. Er wirkt fit und betont, er habe immer noch grosse Lust am Eishockey.
Von Simon Graf, Kloten Owen Nolan war bestens gelaunt und wirkte recht frisch, als er gestern Freitagnachmittag am Flughafen Kloten eintraf. «Ich will so schnell wie möglich den europäischen Rhythmus verinnerlichen», sagte er. Deshalb habe er im Flugzeug fünf Stunden geschlafen. Dem Jetlag wird er bei neun Stunden Zeitverschiebung nicht entgehen können. Wenn sich Nolan fit fühlt, wird er aber bereits heute Samstagabend in Genf (mit der Nummer 17) spielen. «Er weiss bestimmt selber sehr genau, ob er bereit ist oder nicht», sagt Sportchef Edgar Salis. Neun Partien umfasst das vorerst auf einen Monat terminierte Engagement des Kanadiers, da sollte man nicht zu viele Gelegenheiten verpassen. Der 38-Jährige, der noch nie in der Schweiz war, wird in dieser Zeit einiges über das hiesige Eishockey lernen. Er wird in Bern beim Zuschauerkrösus auftreten, in Langnau und Ambri die ländliche Seite der National League A kennen lernen und merken, dass Lugano ein ungeliebter Rivale ist. Nur ein Derby bleibt ihm vorenthalten – wenn es bei einem Monat bleiben sollte. «Ich bin hier, um zu zeigen, dass ich noch spielen kann», sagt er. «Hoffentlich ergibt sich noch etwas bei einem NHL-Team.» Falls nicht, sei er aber offen dafür, länger in Zürich zu bleiben. Für die ersten vier Wochen ist er im Swissôtel in Oerlikon einquartiert. Fit wirkt Nolan jedenfalls, keine Spur von einem Bauchansatz ist bei ihm zu erkennen. Er habe wie gewohnt das Sommertraining absolviert, erzählt er. Und zuletzt habe er in San Jose allein auf dem Eis trainiert, 45 Minuten täglich Runden gedreht. «Aber irgendwann wird das langweilig.» Der grosse Antrieb des prominenten Flügels ist, im Herbst seiner Karriere doch noch den Stanley-Cup zu holen, den er 1995/96 verpasste, als er im Verlauf der Saison von Colorado zu San Jose transferiert wurde. Sein altes Team wurde Meister, an der Pazifikküste hat Nolan dafür seine Frau kennen gelernt, mit ihr eine Familie gegründet und ein Haus gekauft. Und inzwischen besitzt er in San Jose zwei Sportbars, in denen oft Fussball läuft. Er selbst ist Fan von Manchester United. Die Schweiz als Startrampe «Wenn mir das Eishockey keinen Spass mehr machen würde, würde ich nicht mehr spielen», betont Nolan. «Aber ich habe immer noch grosse Lust daran.» Und mit seiner reichen Erfahrung könne er jungen Spielern sicher einiges weitergeben. Für die Schweiz als Startrampe für seine NHL-Rückkehr habe er sich entschieden, weil die Liga schnell sei. Und weil er etwas Neues habe sehen wollen. Ob denn bald Schnee falle in Zürich, erkundigt sich Nolan, der zuletzt zwei bitterkalte Winter in Minnesota erlebte. Salis beruhigt ihn, im Flachland sei es noch lange nicht so weit. Obschon Nolan in Nordirland zur Welt kam und dort zahlreiche Verwandte hat, war er schon lange nicht mehr in Europa. Was das Temperament betrifft, sei er aber immer noch ein typischer Ire: «Ich bin recht feurig.» Will schnell den europäischen Rhythmus verinnerlichen: Nolan. Foto: Luke Count
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