Das Comeback des letzten Diktators
Der russische Präsident Putin und sein ukrainischer Amtskollege Poroschenko treffen sich heute in Minsk. Das ist die Chance für Gastgeber Alexander Lukaschenko.

Letzten Monat hat er sein 20-Jahr-Dienstjubiläum gefeiert: Im Juli 1994 war Alexander Lukaschenko zum weissrussischen Präsidenten gewählt worden und er ist es geblieben. Er hat das Land in eine kleine Sowjetunion verwandelt, bei Wahlen hilft er dem Ergebnis nach, Regimekritiker lässt er verhaften oder mundtot machen. Der Westen hat ihn deshalb mit Sanktionen belegt und mit dem unehrenhaften Titel «letzter Diktator Europas» versehen. Ökonomisch wurde seinem reformfeindlichen Land der baldige Tod vorausgesagt. Am Leben erhält das Land vor allem der grosse Bruder Russland, der sich Lukaschenkos Gefügigkeit mit direkten und indirekten Subventionen im Wert von mehreren Milliarden Dollar pro Jahr erkauft.