Interview mit Raphael Golta«Das Armutsrisiko wird hoch bleiben»
Der Vorsteher des Zürcher Sozialdepartements sieht für die Ärmsten noch keine Entspannung. Er will die Sozialhilfe vom Migrationsrecht trennen.

Herr Golta, wen hat die Corona-Krise wirtschaftlich am stärksten getroffen?
Eindeutig jene, die schon vor der Krise sozial sehr schwach abgesichert waren. Zum Beispiel Menschen, die in privaten Haushalten arbeiteten oder in der Gastronomie. Solche Jobs gingen in der Corona-Krise als erste verloren. Nicht alle hatten eine ausreichende Absicherung, zum Teil haben die Betroffenen nicht einmal eine Aufenthaltsberechtigung. Diese Menschen hatten schon vor der Krise zu kämpfen. Jetzt leben sie unter dem Existenzminimum.