Das 2000-Franken-Handy im Test
Es geht immer noch teurer. Huawei und Porsche stossen in neue Preisdimensionen vor. Redaktion Tamedia hat das Mate RS ausprobiert.
Smartphones werden nicht nur immer billiger. Sie werden auch immer teurer.
Dass es so weit kommen würde, war schon lange klar (Das Plateau ist erreicht). Nun, da die Entwicklung bei Handys nicht mehr so rasant vorangeht und Leute ihre Geräte auch länger behalten, kommen Billig- und Luxusanbieter gleichermassen ins Spiel.
Rauf und runter
Ja selbst beim iPhone lässt sich die Entwicklung beobachten. Während mit dem iPhone SE der Einstiegspreis auf einem Rekordtief liegt, stiess das iPhone X im letzten Jahr in neue Hochpreisdimensionen vor.
Das neuste Beispiel aus dem Hochpreissegment ist das 2000 Franken teure Mate RS, das aus einer Partnerschaft zwischen dem deutschen Autohersteller Porsche und dem chinesischen Telecomkonzern Huawei entstanden ist.
Neue Hülle, alte Stärken
Technisch basiert es auf dem im Frühjahr lancierten und hier gelobten P20 Pro. Die Leica-Dreifach-Kamera ist ebenso mit dabei wie der grosse und ausdauernde Akku.
Im Test hatte ich im Frühjahr zwei Kritikpunkte. Einerseits fehlte die Möglichkeit, das Handy drahtlos zu laden (Der Riesenakku liess das verschmerzen). Andererseits gab Huawei mit dem P20 das eigenständige Design der letzten Jahre auf und orientierte sich in vielen Belangen mehr als nur ein bisschen am iPhone X.
Mit dem Mate RS schafft Huawei beide Kritikpunkte aus der Welt. Einerseits kann man das Handy nun drahtlos laden. Das mitgelieferte Ladegerät macht übrigens einen deutlich hochwertigeren Eindruck als viele andere Plastikladedocks.
Mehr Samsung als iPhone X
Auch die Designkritik prallt am Mate RS ab. Dem iPhone X gleicht es nun wirklich nicht mehr. Wenn dann eher den aktuellen Samsung-Handys. Wie viel davon wohl das Verdienst von Porsche Design ist und welche Rolle Huawei gespielt hat?
Eine Neuerung schliesslich hat das Mate RS der versammelten Konkurrenz voraus. Nebst dem Fingerabdrucksensor auf der Rückseite hat das Handy auch einen direkt im Bildschirm integriert.
So funktioniert der vielversprechende Sensor.
Die Technologie ist zwar noch in der ersten Generation, aber schon jetzt ist klar, dass sie Zukunft hat und eine gute Ergänzung zum Entsperren per Gesichtserkennung ist/wird. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet hier einen ausführlichen Artikel dazu.
Fazit: Ja das Mate RS ist teuer. Sehr teuer. Aber Porsche-Fans dürfte der Preis kaum abschrecken. Technisch steckt in dem Handy alles, was aktuell möglich ist und dazu die aktuell spannendste Handykamera. Kostenbewusste Nicht-Porsche-Fans sollten aber besser nichts überstürzen und sich noch etwas gedulden.
Ausblick: Spannender als das Handy selbst ist, was es für die Zukunft verspricht. Im Herbst folgt voraussichtlich mit dem Mate 20 das nächste Smartphone von Huawei. Das dürfte dann nicht nur deutlich billiger werden, sondern technisch mindestens dieselben Verbesserungen wie das Porsche-Handy mitbringen. Eine noch mal verbesserte Dreifach-Kamera wäre keine Überraschung.
Schlau ist der Schachzug von Huawei, sich nach Google und Leica nun mit Porsche erneut mit einer prominenten Marke zusammenzutun. In der Uhrenbranche spricht man in dem Zusammenhang jeweils von Imagetransfer. Genau darauf dürfte der vor ein paar Jahren noch gänzlich unbekannte, aber äusserst ambitionierte Telecomkonzern aus sein.
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