Dartitis – die Angst, nicht ins Schwarze zu treffen
Darts-Profi Berry van Peer konnte seine Pfeile einfach nicht loslassen: Wie er die Blockade überwand.
Darts ist heute viel mehr als bloss ein Sport, den man vor allem in einem Pub mit Freunden spielt. Mittlerweile ist es in mehreren europäischen Ländern eine der beliebtesten Sportarten und lockt vor allem in England Tausende vor den Fernseher und an Turniere.
Mit der grossen Aufmerksamkeit steigt aber auch der Druck auf die Athleten. Zwar müssen sich Darts-Spieler oftmals keine Sorgen um Verletzungen, Müdigkeit oder Fitness machen – dafür um Dartitis. So auch Berry van Peer. Dieses Phänomen führte dazu, dass der Holländer beim Grand Slam of Darts in Wolverhampton während seiner Partie gegen Gary Anderson seine Darts einfach nicht loslassen konnte. Dartitis, die für seine mentale Blockade verantwortlich war, hält die Spieler davon ab, den Dart zum richtigen Zeitpunkt loszulassen. Sie zögern vor jedem Wurf, weil sie Angst haben zu verfehlen. Nach einiger Zeit gelang es dem 21-Jährigen unter Tränen, doch noch die Darts zu werfen. Dennoch verlor er das Spiel.
Am Montagabend war er wieder im Einsatz. Zwar hatte er in der Partie gegen Cameron Menzies am Anfang keine Probleme und führte früh; als es allerdings um die Entscheidung ging, liess sich der Holländer wieder etwas mehr Zeit. Sein Gegner baute ihn immer wieder auf, umarmte ihn und sprach ihm Mut zu. So gelang es Van Peer, zu gewinnen und ins Achtelfinale einzuziehen.
Kein Einzelfall
Der Fall vom Wochenende ist kein Einzelfall: Der berühmteste Dartspieler, der ebenfalls schon vom Problem betroffen war, ist der fünffache Weltmeister Eric Bristow. Er beschrieb das Phänomen als eine Angst vor dem Verfehlen. «Ich bekam 1987 Dartitis; es dauerte zehn Jahre, bis ich sie loswurde, und bis heute weiss ich nicht, wie ich sie losgeworden bin oder sie erhalten habe. So komisch es klingt, einige können nicht mehr weiterspielen, sobald sie Dartitis bekommen.»
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