Dämonen in der Schlüsselposition
Die Dimensionen des Fussball-Wettbetrug sind immens: 680 gekaufte Spiele, 425 verdächtige Schiedsrichter, Spieler und Funktionäre. Doch der Kampf gegen die Wettmafia ist schwierig.

Die Aufregung war gross, als die Europäische Kriminalbehörde Europol in der vergangenen Woche alarmierende Zahlen zum globalen Wettbetrug im Fussballgeschäft präsentierte. Von 680 gekauften und verschobenen Spielen auf der ganzen Welt, 425 verdächtigen Spielern, Schiedsrichtern und Funktionären und vom «grössten Betrug aller Zeiten» war da die Rede. Dabei hatte Europol-Direktor Rob Wainwright, der Kameras und Blitzlichter sucht, munter alte und neue Zahlen, aufgeklärte und unaufgeklärte Fälle durcheinandergewirbelt – und Ermittler in aller Welt damit verärgert. Der Sinn dieser PR-Nummer erschloss sich nicht vollends. Die Sinnhaftigkeit eines koordinierten Kampfes gegen die Wettmafia ist aber gegeben, und zwar auf allen Ebenen.