Nächster Event abgesagtCSI Basel: Lieber kein Turnier als eines ohne Zuschauer
Die Weltklasse-Springreitveranstaltung in der St. Jakobshalle findet im Januar 2021 nicht statt. Die Planungen waren weit fortgeschritten, doch die Auflagen der Behörden zwangen die Organisatoren zur Absage.

Die Entwicklung des CSI Basel hat zuletzt kontinuierlich stark nach oben gezeigt. Der Fünfstern-Pferdesport-Event in der St. Jakobshalle zog von Jahr zu Jahr mehr Zuschauer an, die die besten Springreiter der Welt sehen wollten. Insgesamt kamen über 200’000 Besucher seit der Erstaustragung 2010 in die Brüglinger Ebene. Zudem übertrug das Schweizer Fernsehen live, und auch die Bekanntheit des Turniers reichte weit über die Landesgrenze hinaus.
Gewiss, der Basler Unternehmer Thomas Straumann hat mit seinem Engagement für finanziell stabile Verhältnisse gesorgt. Und auch sportlich konnte das Turnier starke Ausrufezeichen setzen: Nach dem ersten Schweizer Sieg in Basel 2018 durch Martin Fuchs doppelte Steve Guerdat im vergangenen Januar bei der wichtigsten Prüfung in der Joggelihalle nach. Kurzum: Vieles lief so, wie es sich die Organisatoren wünschten.
Nun hätte auch die nächste Auflage im 2011 eine besondere werden sollen. Einerseits, weil es für Andy Kistler als Nachfolger von Willy Bürgin die erste als Turnierchef gewesen wäre. Andererseits, weil im Hinblick auf Olympia die Dichte an Spitzenreitern – und -pferden – wohl kaum zu toppen gewesen wäre.
Doch am Dienstag zogen die Veranstalter die Reissleine. «Unter diesen Umständen können wir den CSI nicht durchführen», sagt Kistler. Da in beiden Basel bis mindestens Ende Dezember Grossanlässe mit über 1000 Besuchern verboten sind, hatten die Organisatoren für das Turnier vom 7. bis 10. Januar 2021 kaum Planungssicherheit. Kommt hinzu, dass die aktuellen Corona-Meldungen von Tag zu Tag zu betrachten sind und dies im Hinblick auf Januar 2021 kaum Schlüsse zulässt.
Fast alle VIP-Tische verkauft
Deshalb war für Kistler und Co. klar, auf den CSI 2021 zu verzichten. «Wir wollen einen Sportevent mit Zuschauern. Keine Besucher zu haben, ist keine Option für uns», sagt der einstige Equipenchef der Schweizer Springreiter. Die Unsicherheiten in Corona-Zeiten waren zu gross, auch wenn in Sachen Turnier alles aufgegleist war: Die Sponsoren und Behörden standen hinter dem Event, ebenso waren bereits fast alle Donatoren-Tische im VIP-Sektor verkauft. «Das Interesse wäre da», beobachtet Kistler.
Nun hat der Weltverband also eine nächste Lücke in seinem Turnierkalender. Den CSI Basel an einem anderen Datum durchzuführen, kam nicht infrage. Kistler sagt: «Wer weiss schon, wie sich die Lage Anfang März präsentiert?» Das wäre der späteste Termin für ein Hallenturnier. So gönnen sich Kister und sein Team erstmals eine Pause, ehe im Frühling die Vorbereitungen für den CSI 2022 in Angriff genommen werden. Der Termin steht bereits: 13. bis 16. Januar. Ob er auch wahrgenommen kann, liegt nicht in der Kompetenz der Veranstalter. Kistler sagt nur: «Wir setzen alles daran, dass dann in Basel wieder Weltklasse-Pferdesport zu sehen ist.»
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