Kreative GraffitiCorona beflügelt die Fantasie der Street-Art-Künstler
Eine Vielzahl von Street-Art-Künstlern hat auf die Pandemie mit plakativen Bildern reagiert, die in einem neuen Sammelband vorgestellt werden.

Ihre Leinwände sind aus Stein, Verputz und Beton. Ihre Ausstellungen finden sich an anonymen Verkehrskreuzungen, entlang von Bahngeleisen und in den Peripherien unserer Städte. Jedes Bild ist eine Botschaft, eine pointierte bildliche Mitteilung. Oft provokativ gemeint. Vielfach absurd oder ironisch überhöht. Fast immer realistisch: Street-Art ist die Kunst der Stunde.
2020 erzählten unzählige dieser Strassenbilder vom Kampf gegen Corona. Heldenhafte Pflegerinnen stehen im Zentrum, wie beim spanisch-schweizerischen Graffiti-Künstler SID (Bild oben). Häufig werden maskierte Menschen porträtiert. Aber auch die Verspottung von Politikern bietet sich an. So drückt etwa der Strassenkünstler John D’oh in der englischen Stadt Bristol einem erstaunlich jung wirkenden Donald Trump einen Desinfektionsspray in die Hand. Im Bildtext wirbt der amerikanische Präsident maliziös mit der garantierten Wirkung des Mittels auf die Lungen, andernfalls gäbe es eine Geld-zurück-Garantie.