Como–Chiasso retour
Hunderte Flüchtlinge wollen die Schweizer Grenze passieren – ohne Erfolg. Viele beginnen nun, sich zu organisieren.
Como, Stazione San Giovanni, Gleis 3: Tekle, wie sich der Mann nennt, und zwei weitere Eritreer warten auf den Schnellzug nach Bellinzona. Er sei 33 Jahre alt und komme aus Dekemhare, einer Stadt 30 Kilometer südlich von Asmara, sagt Tekle. Er erzählt über seine abenteuerliche und gefährliche Reise, die er vor zehn Monaten angetreten hatte. Äthiopien, Sudan, Libyen – bei der Durchquerung der Sahara habe er Menschen sterben sehen, sagt der Eritreer. Auf dem Schiff nach Sizilien sei er beinahe erstickt. Vor zwei Wochen ist Tekle in Como gestrandet. Dreimal hat er schon versucht, die Schweizer Grenze zu passieren. Dreimal griffen ihn Grenzwächter in Chiasso auf und schickten ihn nach Italien zurück.