Christen stürmen Muslim-Viertel in Bangui
Christliche Milizen sind ins muslimische Viertel der zentralafrikanischen Hauptstadt eingedrungen und haben um sich geschossen. Bewohner seien in Panik geflohen.

In der Zentralafrikanischen Republik ist es zu einer neuerlichen Eskalation der ethnischen Gewalt gekommen: Christliche Milizionäre stürmten durch Bezirke Banguis, die mehrheitlich von Muslimen bewohnt sind, wie ein Sprecher der Übergangsregierung sagte. Die Milizen versuchten zudem, das Zentrum der Stadt zu erreichen, hiess es. Über Tote oder Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.
Ein Sprecher der 3700 Soldaten starken Friedenstruppe der Afrikanischen Union bestätigte den Angriff auf die beiden Stadtteile PK 5 und Fatima.
Franzosen beruhigten Lagen
In Bangui sind auch 1600 französische Soldaten stationiert. Ihre Präsenz hatte zuletzt dafür gesorgt, dass sich die Lage in der Stadt etwas beruhigte. Frankreich hatte seine Truppen in seiner ehemaligen Kolonie aufgestockt, nachdem die Feindseligkeiten zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen immer mehr zunahmen.
Ein Angriff christlicher Milizen auf Bangui Anfang Dezember löste eine Welle von Vergeltungsattacken muslimischer Seleka-Kämpfer aus, die die Macht im Land im März übernommen hatten. Hunderte Menschen wurden seitdem getötet.
Hollande fordert Hilfe
Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte am Donnerstag in Brüssel seine Forderung nach mehr Unterstützung durch die anderen EU-Staaten bekräftigt. Die 28 EU-Regierungen reagierten aber auf ihrem Gipfeltreffen lediglich mit der Ankündigung, die Regeln für die Finanzierung von gemeinsamen Militäreinsätzen zu überprüfen.
«Wir können keine militärische Mission finanzieren, bei der wir in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden sind», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Abschluss der Beratungen am ersten Gipfeltag in der Nacht zu Freitag. Hollande kündigte aber an, dass Polen Frankreich in der Zentralafrikanischen Republik mit Truppen unterstützen wolle.
SDA/rub
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