Christbäume nach Mass
Marktfrisch Im Forstgarten Albisgüetli sind die Weihnachtsbäume wie Menschen aufgereiht. Es gibt grosse und kleine, riesige und winzige, schöne und unscheinbare, solche mit buschigen Zweigen und andere mit Ästen, die so licht und schütter wirken, dass sie aussehen wie Männerköpfe kurz vor der Glatze. Was am meisten auffällt sind die vielen verschiedenen Grün- und Blautöne. Bei allen Grössen und grünblauen Farben: Seit dem 21. November werden hier Weihnachtsbäume verkauft. Das Geschäft läuft an diesem Morgen, als ob Weihnachten nicht erst in einer Woche, sondern bereits an diesem Wochenende stattfinden würde. Ein Mann aus Zollikon greift sich eine 5 Meter lange Rottanne heraus. Ein Prachtsbaum, wie er zu sich selber sagt. «Als Stadtzürcher ist es für mich selbstverständlich, einen Stadtbaum zu kaufen.» Die Rottanne wird etwas gekürzt und in ein weisses Verpackungsnetz gesteckt. Bis er seine Pracht entfalten kann, dauert es etwas länger. «Zum Schmücken brauche ich jeweils 4 Stunden», erzählt der stolze Besitzer und blättert 120 Franken hin. Dafür wird ihm der Riesenbaum gratis aufs Autodach montiert. Zwölf Hektaren gross ist die Christbaumfläche der Stadt Zürich. Jährlich können einige Tausend Bäume geerntet werden. Die Grössen variieren von 50 Zentimeter bis 14 Meter Höhe, es hat von allen Sorten und zu jedem Preis. «Rottannen sind am beliebtesten», sagt Stadtförster Willy Spörri. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Nordmanntannen und Blautannen. «Es sind alles ökologisch angebaute Weihnachtsbäume», sagt der Stadtförster. «Wir setzen weder Dünger ein, noch benützen wir einen Verdunstungsschutz.»Das haben die frisch geschnittenen Bäume im Forstgarten Albisgüetli auch gar nicht nötig. Frisch geschnitten bedeutet, dass sie länger halten, einiges länger als die Importe aus Dänemark und Norddeutschland, die bereits Ende Oktober abgeholzt, gelagert und auf lange Transporte geschickt werden. Trotzdem kann das städtische Waldamt mit den Grossverteilerpreisen nicht mithalten. Die Kosten müssen voll gedeckt sein. Wer den Weihnachtsbaum schon jetzt kauft, tut gut daran, ihn auf dem Balkon oder im Keller kühl zu lagern. Damit der Baum sich in voller Pracht entfalten kann, raten Fachleute, das Verpackungsnetz sechs Stunden vor dem Schmücken zu entfernen. Denise Marquard Stadtgärtnerei, Gutstrasse 205, Verkauf bis 23. Dez., 8–17 Uhr; Forstgarten Albisgüetli, Uetlibergstrasse 355, bis 23. Dez., 8–17 Uhr, 24. Dez. 8–12 Uhr; Werkhof Hönggerberg, Kappenbühlstrasse 149, bis 23. Dez., 9–16.30 Uhr.
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