Chinas Elite geht das Spielgeld aus
Nachdem Peking eine rabiate Antikorruptionskampagne durchsetzte, verliert die Casino-Stadt Macau viele ihrer zahlungskräftigsten Kunden.

Die chinesische Glücksspielmetropole Macau bekommt den von Peking diktierten Wandel zu spüren: Die Einnahmen in der umsatzstärksten Casino-Stadt der Welt fielen im Januar um 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – der achte Monatsrückgang in Folge.
In der Jahresbilanz 2014 verzeichneten die 35 Casinos einen Einnahmerückgang von 2,6 Prozent auf 44 Milliarden Dollar, wie aus am Montag veröffentlichten Daten hervorgeht.
VIP-Markt schwindet
Zwar setzt Macau noch immer das Siebenfache dessen um, was in Las Vegas von einarmigen Banditen und bei anderen Glücksspielen hereingeholt wird. Analysten verweisen aber darauf, dass auf Druck Pekings die sogenannten VIPs seltener werden, die Unsummen vorzugsweise beim Baccara setzten. «Ein grosser Teil dieses (VIP-)Marktes ist im Zuge der Antikorruptionskampagne einfach verschwunden», sagt ein Analyst der Union Gaming Research in Macau, Grant Govertsen.
Macau war bis vor 15 Jahren eine portugiesische Kolonie. Nach der Rückgabe an China erlebte die Stadt einen Boom durch das Glücksspiel, angetrieben von reichen chinesischen Geschäftsleuten. Nun soll Macau nach Anweisung aus Peking familienfreundlich und für die Mittelschicht interessant werden. Das Geschäft mit den Vergnügungsreisen für Reiche ging, begleitet von Polizeirazzien gegen Prostitutionsringe, zurück.
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