China richtet jedes Jahr 4000 Menschen hin
Die Zahl der Hinrichtungen ist in China immer noch ein Staatsgeheimnis. Doch nun publiziert eine unabhängige Stiftung neue Schätzungen.

Zu diesem Ergebnis kommt die amerikanische Dui Hua Stiftung, die sich für chinesische Strafgefangene einsetzt und gute Beziehungen zu Justizkreisen in China pflegt.
«China hat tief greifende Fortschritte bei der Reduzierung von Exekutionen gemacht, aber die Zahl ist weiterhin viel zu hoch und verringert sich viel zu langsam», sagte Dui Hua-Gründer John Kamm nach einer Mitteilung vom Dienstag.
Todesstrafe als Staatsgeheimnis
Wie viele Menschen hingerichtet werden, ist in China ein Staatsgeheimnis. Doch zitierte Dui Hua den chinesischen Professor Liu Renwen, dass die Zahl seit der Wiedereinführung der Überprüfung aller Todesurteile durch das Oberste Gericht Anfang 2007 um mehr als die Hälfte gefallen sei.
Der Professor und Dui Hua hatten 2006 übereinstimmend geschätzt, dass damals noch rund 8000 Menschen jährlich in China hingerichtet worden waren. Ähnlich habe damals die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf internationale Menschenrechtsgruppen die Zahl mit mindestens 8000 im Jahr benannt.
Zehn Prozent der Todesurteile verworfen
Auf der Grundlage dieser Daten und unter der Annahme einer Halbierung schätzt Dui Hua die Zahl der Hinrichtungen heute auf 4000 im Jahr. Bei einem Seminar zur Todesstrafe, das Anfang Dezember gemeinsam mit dem UNO-Menschenrechtskommissariat und dem chinesischen Aussenministerium in Hangzhou abgehalten worden war, sei ferner enthüllt worden, dass das Oberste Gericht in der Revision jährlich rund zehn Prozent der Todesurteile verwerfe.
Dui Hua-Direktor Kamm forderte die chinesische Regierung zu mehr Transparenz auf: «Wenn Beamte und die Öffentlichkeit das volle Ausmass der Todesstrafe in China kennen, wird die Abschaffung viel schneller erreicht.»
SDA/fko
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch