China greift hart gegen Demonstranten durch
Nach Protestaktionen in mehreren chinesischen Städten sind über 100 Oppositionelle festgenommen worden. Das Regime kennt keine Gnade mit den Protestierenden.
Zu den Festgenommenen gehören die beiden Anwälte Teng Biao und Jiang Tianyong. Jiang wurde von der Polizei abgeholt, wie seine Frau Jin Bianling am Montag der Nachrichtenagentur dpa in Peking berichtete. «Die Polizisten hielten ein Papier hoch, das ein Durchsuchungsbefehl sein sollte.»
Der kritische Rechtsprofessor Xu Zhiyong berichtete über den Kurznachrichtendienst Twitter, bei der Hausdurchsuchung von Teng Biao seien zwei Computer, eine Faxmaschine, politische Bücher und Schriftstücke konfisziert worden. Ein Haftbefehl sei nicht gezeigt worden.
«Ich kann nicht vor die Tür»
Erstmals konnte sich auch die in ihrer Pekinger Wohnung unter strengem Hausarrest gehaltene Frau des inhaftierten chinesischen Nobelpreisträgers Liu Xiaobo zu Wort melden. «Ich kann nicht vor die Tür. Meine ganze Familie wird als Geisel gehalten», schrieb sie in einer kurzen Online-Unterhaltung mit einem Freund.
Trotz der Überwachung war es der 51-Jährigen am Donnerstag gelungen, mit einem alten Computer eine Verbindung zum Internet herzustellen. Sie fühle sich «elendig», schrieb Liu Xia nach einem Transkript, das die «Washington Post» veröffentlichte.
Über 100 Verhaftungen
Laut Menschenrechtsgruppen wurden in den vergangenen Tagen mehr als 100 Bürgerrechtler und Aktivisten unter Hausarrest gestellt oder festgenommen.
Hunderte Menschen waren am Sonntag einem anonymen Appell im Internet gefolgt, dem Beispiel der Volksaufstände im arabischen Raum zu folgen und in 13 Städten zu demonstrieren. Der Ruf nach einer «Jasmin-Revolution» war begleitet von Forderungen nach Freiheit und politischen Reformen.
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