China bittet Ai Weiwei zur Kasse
Der Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei wurde vergangene Woche von den Pekinger Behörden auf Kaution freigelassen. Nun präsentiert ihm die Regierung eine hohe Rechnung.
Mehr als zwölf Millionen Yuan (über 1,5 Millionen Franken) an Steuerschulden und Strafzahlungen fordern die Pekinger Behörden offenbar von dem chinesischen Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei.
Wie Liu Xiaoyuan, Menschenrechtsanwalt und enger Freund Ais, am Dienstag sagte, habe das Finanzamt der Stadt Ai darüber informiert, dass er fünf Millionen Yuan Steuerschulden habe und ihm zudem eine Geldstrafe von sieben Millionen Yuan auferlegt worden sei.
Ai Weiwei bekannte sich schuldig
Nach fast drei Monaten in Haft war der 54-jährige Ai am vergangenen Mittwoch gegen Kaution freigelassen worden. Offiziellen Angaben zufolge hatte er sich der Steuerhinterziehung schuldig bekannt und versprochen, die Steuerschulden zu begleichen.
Ais Familie wies die Anschuldigungen zurück. Sie seien nichts als ein Vorwand für seine Verhaftung, hiess es. In anderen Fällen haben chinesische Behörden bereits in der Vergangenheit versucht, Kritiker zum Schweigen zu bringen, indem sie ihnen Steuerbetrug oder andere unpolitische Verbrechen vorwarfen.
Zwei Angestellte der Steuerbehörde hätten den Bescheid am Montag zugestellt, sagte Ais Mutter Gao Ying. Zwar kenne sie keine Einzelheiten, doch die Vorwürfe bezögen sich auf Vorgänge, die bereits zehn Jahre zurücklägen, sagte sie.
Ai selbst äusserte sich nicht zu den Anschuldigungen. Seine Kautionsauflagen würden dies verbieten, teilte seine Frau mit.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch