Chilisauce in der Unterhose
Kaltstart in die Vierfruchtfasnacht: Zehn Jahre nach «Achtung, fertig, Charlie!» kommt jetzt die Fortsetzung. Sie ist besser als der erste Teil – auch wenn das nicht viel heissen will.
Der Film war nicht gut und nicht einmal besonders lustig, aber er war ein Phänomen, und er hiess «Achtung, fertig, Charlie!» (2003). Ein Schweizer Spielfilm, der über eine halbe Million Zuschauer in die Kinos lockte: Das hatte es seit Rolf Lyssys «Die Schweizermacher» nicht mehr gegeben. Und so fadengrad, wie die Luzerner Produzenten Lukas Hobi und Reto Schärli ihre Armeekomödie damals auf den einheimischen Markt zugeschnitten hatten, war es eigentlich klar: Die Logik eines solchen Blockbusters verlangt nach einem Sequel. Und in diesem Fall waren dafür nicht einmal dramaturgische Kapriolen nötig: Das Militär pflegt ja seinerseits eine Kultur der Fortsetzungen, sie heissen dort Wiederholungskurse.
Statt Rekrut Carrera auf dem Weg zur Hochzeit begleiten wir nun den Yogalehrer Stüssi (Matthias Britschgi) auf dem Weg ins Vaterglück. Der hat sich eigentlich gleich in der ersten Szene mit einem Viagra-Trick für untauglich erklären lassen, aber fünf Jahre später muss er trotzdem einrücken, und schuld ist die Wohnungsnot in Zürich. Mit seiner schwangeren Freundin darf Stüssi ins Landhäuschen seines Schwiegervaters einziehen – aber nur, wenn er mit diesem den WK absolviert. Denn der Schwiegervater, das ist Kommandant Reiker, den Marco Rima wieder mit einer rührigen Trotteligkeit ausstattet.