Carlettos weiche Hand
Real Madrid verliert die Tabellenführung in der spanischen Meisterschaft. Und Trainer Carlo Ancelotti muss sich viel Kritik anhören für seinen antiautoritären Führungsstil.
Der spanische Fussball verhandelt in diesen Tagen mit besonderer Leidenschaft die Fertigkeit einer Hand, jedoch nicht aus anatomischem Interesse. Es ist nämlich so, dass Carlo Ancelotti, dem Trainer von Real Madrid, der Ruf anhängt, er habe eine «mano floja» – eine weiche, sanfte, vielleicht sogar schlappe Hand im Umgang mit seinen Spielern. Das ist solange kein Problem, als die Mannschaft gewinnt, Titel in Serie, kollektive und individuelle Trophäen, ganz im Einklang mit den königlichen Ansprüchen. Und das gelang Real unter dem Italiener ja bisher mit Konstanz: Allein im Kalenderjahr 2014 gewann man die Champions League, die Copa del Rey, den europäischen Supercup und die Clubweltmeisterschaften.