California Dreamin'
Der Aston Martin Rapide ist der schönste 4-Türer der Welt. So fährt er sich auch.

Bald ist Weihnachten. Und Ende Jahr verzeiht man auch einem Journalisten, wenn er ins Schwärmen kommt. Denn jenseits aller Objektivität gibt es Momente im Leben eines Autojournalisten, die einfach nur auf emotionaler und damit subjektiver Ebene ablaufen. Zum Beispiel wenn man nach einem mehr als 12-stündigen Flug am trostlosen Los Angeles International Airport in der wartenden Menschenmenge ein Schild von Aston Martin mit seinem Namen entdeckt.
Schlüssel wird zum Showobjekt
Das sah echt gut aus. Und macht Eindruck, wenn auch nicht so wie in der Schweiz. Denn Aston Martin und Co. gehören in der glitzernden Film- und Unterhaltungsmetropole am Pazifik zum Alltag, wie bei uns ein Porsche 911. Man weiss zwar, dass das was Tolles ist, aber es lohnt sich nicht, den Kopf zu drehen.
Doch das hat meine Freude nicht geschmälert. Im Gegenteil. So fiel es den Wartenden nicht auf, dass ich lange gebraucht habe, um den schwarz glänzenden Rapide (Neupreis in der Schweiz ab 271?200 Franken) in Gang zu bringen. Denn dass man den gläsernen Designerschlüssel in der Mittelkonsole versenken muss, hatte ich zwar schon geschrieben, aber vergessen. Doch das wars mit Denkaufgaben. Alle anderen Funktionen sind trotz omnipräsentem Luxus ohne Hilfe des eleganten Handbuchs zu erahnen. Denn wo andere Marken mit Formen und Funktionen experimentieren, setzen die Briten trotz der vielen Knöpfe im Cockpit auch in ihrem neusten Werk auf Ergonomie — kein Knopf gibt Rätsel auf, keine Lampe wird zur Lightshow.
Sportler mit Cruiser-Qualitäten
Dabei hätte dieses Auto trotz seinen familienfreundlichen 4 Türen und 4 Sitzen eine Lightshow verdient. Denn in Sachen Sound geben die Briten Vollgas: Wer im Sportmodus fährt, beschallt sich und die Umwelt mit einem Furioso der V12-Maschine, die im Rapide 476 PS leistet. Das reicht laut Datenblatt für eine Höchstgeschwindigkeit von 303 km/h.
Doch das ist in Kalifornien sowieso ohne Bedeutung. Und darum rückte eine für Aston Martin untypische Qualität ins Zentrum des Interesses: Cruisen. Denn trotz Sportwagen-DNA lässt sich der elegante 4-Türer so easy bewegen wie ein VW Golf. Die 6-Gang-Automatik findet die passenden Gänge, und das Fahrwerk bügelt alle Löcher weg. Erst das Piepsen der Tankuhr hat mich aus den kalifornischen Träumen geholt. Und das ziemlich schnell.
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