Rotblau weltweitCabral schiesst drei Tore, Zambrano verliert die Nerven
Ein später Ausgleichstreffer im Toskana-Derby und ein Doppelpack gegen Braga: Arthur Cabral glänzt auf nationaler sowie internationaler Ebene. Carlos Zambrano fliegt derweil bei seinem Debüt vom Platz.

Italien
Im Winter gab es immer wieder Gerüchte, dass die AC Fiorentina Arthur Cabral loswerden will, da man auf der Position des Mittelstürmers überbesetzt sei. Cabral hatte in der Hinrunde in zwölf Einsätzen lediglich zweimal getroffen. Obwohl er auch im neuen Jahr nicht über die Rolle des Jokers hinauskam, lieferte der Brasilianer in der vergangenen Woche Gründe für eine Startelfnomination. Beim 4:0-Auswärtssieg in der Conference League bei Braga schoss er kurz nach seiner Einwechslung sehenswert per Volley das 3:0, in der Nachspielzeit per Flachschuss das 4:0.
Das war für Trainer Vincenzo Italiano jedoch nicht genug, und so musste der 24-Jährige auch am Sonntag im toskanischen Derby gegen Empoli vorerst auf der Bank Platz nehmen. Wiederum wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt, wiederum traf er. Diesmal per Kopfball zum 1:1 in der 85. Minute, zum Sieg reichte es allerdings nicht mehr. Fiorentina hat in den letzten sechs Meisterschaftsspielen nur zwei Punkte geholt, in der Serie A ist man nur Vierzehnter und hinkt damit den Erwartungen der Fans gewaltig hinterher.
Peru
Wegen der Proteste im ganzen Land startete die Meisterschaft in Peru erst Anfang Februar statt wie geplant im Januar. Carlos Zambrano gab am Sonntag gegen Universitario de Deportes sein Debüt für Alianza Lima und lieferte gleich einen drehbuchreifen Einstand: In der 96. Minute grätschte der Peruaner als Innenverteidiger an vorderster Front auf Höhe der Mittellinie aus dem Nichts einen Gegenspieler von hinten um. Eine völlig skurrile Aktion, die zu Recht mit der Roten Karte bestraft wurde. Lima war zu diesem Zeitpunkt 2:1 in Führung und konnte diese noch über die Zeit retten. Kein Wunder, ist Zambrano selbst Robert Lewandowski in Erinnerung geblieben: «Alles, was er wollte, war, mir die Beine zu brechen. Er hat gar nicht auf den Ball geschaut», äusserte sich der Pole in einem Interview mit dem Magazin «Kwartalnik Sportowy» im vergangenen September – von 2010 bis 2016 spiele Zambrano noch in der Bundesliga und traf dabei einige Male auf den damaligen Angreifer von Dortmund und den Bayern.
Australien
In einem verrückten 4:4 zwischen Adelaide United und den Western Sydney Wanderers stand zum Ende der Partie ein ehemaliger rotblauer Akteur im Mittelpunkt: Adama Traoré sah aufseiten von Sydney in der 91. Minute die Gelb-Rote Karte, seine Mannschaft lag zu diesem Zeitpunkt 3:4 hinten. Entgegen den Erwartungen erzielte Sydney in der 95. Minute doch noch den Ausgleichstreffer und bleibt damit Vierter der A-League.
Deutschland
Gegen das formschwache Leverkusen stand Mainz-Captain Silvan Widmer für einmal nicht in der Startelf. Stattdessen konnte er seinen Teamkollegen als Joker helfen: Nachdem er in der 74. Minute beim Stand von 2:2 eingewechselt worden war, holte er acht Minuten später einen Penalty heraus. Diesen verwandelte Teamkollege Ingvartsen souverän zum 3:2, und die Mainzer durften sich über den zweiten Bundesliga-Sieg in Folge freuen.
England
Eigentlich kam Tomas Vaclik im Januar in die zweite Englische Liga, weil das abstiegsgefährdete Huddersfield nach der Verletzung von Stammgoalie Lee Nicholls dringend einen Ersatz brauchte. Dasselbe Schicksal ist dem Tschechen nun aber selbst widerfahren: Erst kürzlich von einer dreimonatigen Schulterverletzung genesen, musste Vaclik am 11. Februar gegen Wigan Athletic nach einer Stunde ausgewechselt werden, weil es ihn an der Leiste zwickte. Im darauffolgenden Spiel gegen Stoke stand der ehemalige FCB-Torhüter wieder für 90 Minuten zwischen den Pfosten. Allerdings wohl zu früh, denn beim Heimsieg gegen Birmingham am Samstag stand Vaclik nicht im Kader von Huddersfield. Seine Verletzung scheint aber offenbar nicht allzu gravierend zu sein, eine Rückkehr des 33-Jährigen wird in den kommenden Wochen erwartet.
Griechenland
Seit er den FCB 2017 verlassen hat, avancierte Andraz Sporar zum verlässlichen Goalgetter. Der Slowene, der bei Panathinaikos Athen in Griechenland spielt, erzielte jüngst beim 2:0 über Volos den zweiten Treffer seiner Mannschaft per Elfmeter. Damit hat der 28-Jährige nach 21 Spielen acht Tore und vier Assists auf dem Konto, sein Club ist Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung. Sporar hat also die Chance auf den sechsten Meistertitel im fünften Land in seiner Karriere, nach zwei mit Basel und jeweils einem mit Olimpia Ljubljana, Slovan Bratislava und Sporting Lissabon.
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