Buser droht mit Klagen wegen Rufschädigung
Peter Buser wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Veranstaltung im Historischen Museum sei antifeministisch. Und lädt Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann als Gesprächsteilnehmerin ein.

«Mein Symposium ist in keiner Weise eine antifeministische Veranstaltung», schreibt Bankier Peter Buser am Donnerstag in einem Brief an Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann, der auch der «Basler Zeitung» vorliegt. Damit verteidigt er seine Veranstaltung mit dem Titel «Ein Spielzeug sei das Weib dem Manne», der am kommenden Samstag im Rahmen einer Ausstellung anlässlich des 175. Geburtstags von Friedrich Nietzsche im Historischen Museum stattfindet. Der Begriff Gehorsamkeit soll dabei thematisiert werden - laut dem Philosophen habe die Frau gegenüber dem Mann gehorsam zu sein und darin ihr Glück zu finden.
Nach einem anfangs dieser Woche publizierten Bericht der «bz basel» haben sich verschiedene Personen gegen dieses Symposium ausgesprochen. Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann liess über ihre Sprecherin mitteilen, die Veranstaltung sei aus ihrer Sicht weder zeitgemäss noch könne sie sich dafür erwärmen. Die Juso und SP Frauen forderten gar die Absage des Podiums. «Peter Buser vertritt ein zutiefst sexistisches und diskriminierendes Weltbild, dem keine Plattform geboten werden darf!», so Nino Russano, Präsident der Juso Basel-Stadt.
Doch die Absage der Ausstellung liegt in der Verantwortung des Historischen Museums Basel. Dessen Direktor, Marc Fehlmann, akzeptierte, als es darum ging Geld für die Nietzsche-Ausstellung zu gewinnen, eine Spende von 400000 Franken vom 82-jährigen Philologen Peter Buser. Allerdings unter der Bedingung, dass das Museum ein Symposium unter der Leitung des Geldgebers unterstütze.
Druck auf Medien
Offensichtlich versucht Buser seine Veranstaltung einem so grossen Publikum zu vermitteln, wie nur möglich – wenn nötig auch mit Druckmitteln. Wie «Telebasel» am Donnerstag bekannt gab, soll er nämlich nach der Veröffentlichung des bz-Berichts den Sender angerufen haben, um nachzufragen, ob dieser die Veranstaltung filmen und daraus eine längere Sendung machen wolle. Als Buser aber eine Absage erhielt, folgten wütende Telefonate. In einer Mail an den Sender soll er zudem eine Strafklage wegen Rufschädigung gegen Regierungspräsidentin Ackermann und eine Journalistin der «bz basel» angekündigt haben.
In dem am Donnerstag verschickten Brief schreibt Buser, dass der Eindruck, seine Veranstaltung sei antifeministisch, nur darum entstanden sein könne, weil ihn «zum Ärger vieler Bürger oft junge Frauen begleiten», die sein «ödes, 82 Jahre altes Junggesellenleben etwas auffrischen». Zudem seien die «aufmüpfigen Äusserungen» die er mache, «meistens Humor und Ironie, welche Zuhörer fordern, die Humor und Ironie verstehen».
Der auch mal als Playboy bezeichnete Solothurner lädt im selben Brief Elisabeth Ackermann dazu ein, als Gesprächsteilnehmerin an seinem Symposium aufzutreten. Auf Anfrage der BaZ antwortet die Basler Regierungspräsidentin auf diese Einladung mit einem simplen: «Nein».
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch