Bus mit Ziel Freiburg verunfallt – vier Tote
Der Unfall mit den in die Schweiz zurückkehrenden Passagieren geschah nicht wegen Glatteis: Der Bus war mit unangepasstem Tempo unterwegs.
Bei einem Busunglück in Frankreich sind am Sonntag vier Portugiesen ums Leben gekommen. Die beiden Fahrer sowie die übrigen Passagiere überlebten den Unfall mit leichten Verletzungen. Die Fahrgäste aus Portugal waren nach den Weihnachtsferien in ihrem Heimatland auf dem Weg zurück nach Romont im Kanton Freiburg.
Zunächst war von fünf Toten die Rede gewesen, ein Mensch konnte jedoch reanimiert werden. Drei Verletzte befanden sich in Lebensgefahr, darunter ein etwa zweijähriges Kind. Insgesamt befanden sich gemäss dem Westschweizer Fernsehen RTS 32 Personen im Bus.
Die Passagiere waren nach Angaben des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) mehrheitlich auf dem Rückweg an ihre Wohnorte in der Westschweiz. Die zuständige Schweizer Vertretung in Lyon stehe mit den lokalen Behörden in Kontakt. Weitere Abklärungen über den Unfall seien im Gang.
Ein Angehöriger sagt zu «20minutes» er habe bislang noch keine Nachricht von seinem Freund und seiner Familie erhalten, die in Ursy (FR) leben. Normalerweise würde er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern diesen Bus nehmen.
Keine anderen Fahrzeuge beteiligt
Gemäss einer portugiesischen Zeitung startete der Bus seine Reise in der Stadt Vila Nova de Foz Côa im Norden von Portugal. Zielort war Romont im Kanton Freiburg.
Der Unfall ereignete sich am Sonntagmorgen nahe Charolles im Departement Saône-et-Loire rund 200 Kilometer westlich von Genf. Den Ermittlern zufolge geriet der Bus auf die gegenüberliegende Fahrbahn, durchbrach die Leitplanke, überschlug sich mindestens einmal und stürzte in einen Strassengraben: Andere Fahrzeuge waren nicht am Unglück beteiligt.
Entgegen ersten Vermutungen hat es zwar kein Glatteis gegeben. Die Unterlage sei jedoch sehr glatt gewesen, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Karine Malara. «Die Wetterbedingungen waren an diesem Morgen sehr ungünstig.»
Unangepasste Fahrweise
Der französische Wetterdienst hatte für das Departement am Sonntag eine Glatteis- und Schneewarnung ausgesprochen. Bereits im Laufe des Samstags hatten entsprechende Warnungen für mehr als 30 Departements in Nord- und Ostfrankreich gegolten. Mancherorts hatte die Temperatur bei minus 13 Grad gelegen. Der französische Innenminister Bruno Le Roux hat die Autofahrer nach dem Unfall erneut zur Vorsicht aufgerufen.
«Die Geschwindigkeit des Busses war nicht den Umständen und den Verkehrsbedingungen angepasst gewesen», sagte Gilbert Payet, der Präfekt des Departements Saône-et-Loire, gegenüber einem lokalen Nachrichtenmagazin. Er sei mit etwas mehr als 90 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen. «Der Bus war neu und entsprach den Normen», ergänzte er gemäss dem Fernsehen RTS.
Bereits im März tödlicher Unfall mit Portugiesen
Der Bus gehört zum portugiesischen Transportunternehmen «Rota das Gravuras». Dieses verkehrt regelmässig mit seinen Fahrzeugen zwischen Portugal und der Schweiz. Der verunglückte Bus gehörte zu einer Flotte von fünf Fahrzeugen dieses Unternehmens.
Erst im März vergangenen Jahres waren zwölf Portugiesen auf derselben Nationalstrasse tödlich verunglückt, als ihr Kleinbus frontal mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammenstiess. Bei den Opfern handelte es sich um Portugiesen, die in den Kantonen Freiburg und Waadt wohnhaft gewesen waren.
Die Verbindung durch Zentralfrankreich gilt als besonders gefährlich - die Franzosen nennen sie die «Strasse des Todes». Grund für die vielen Unfälle sollen reger Verkehr, nur eine Spur pro Fahrtrichtung und ein monotoner Strassenverlauf sein. Die Strasse habe traurige Berühmtheit erlangt, räumte der Präfekt am Sonntag in Charolles ein.
SDA/chi/sep
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