Burmas Soldaten nehmen Krisenregion ein
Nach den mehrtägigen religiösen Unruhen in Burma hat die Armee die Kontrolle in der Krisenregion übernommen. Zuvor hatte Präsident Thein Sein den Notstand verhängt.

Nach blutigen Zusammenstössen zwischen Buddhisten und Muslimen sind am Samstag Soldaten in die birmanische Stadt Meikhtila eingerückt. Bei den Unruhen kamen seit Mittwoch nach Angaben von Augenzeugen mindestens 28 Menschen ums Leben. Präsident Thein Sein rief am Freitag den Notstand für die Region aus.
Zahlreiche Gebäude, darunter auch fünf Moscheen, gingen während der Unruhen in Flammen aus. Mindestens 6000 Muslime flohen aus ihren Häusern und suchten Schutz in einem Stadion und einer Polizeiwache, wie der Abgeordnete Win Htein mitteilte. Die Muslime stellen etwa 30 Prozent der 100'000 Einwohner von Meikhtila.
Wohnviertel von Muslime gestürmt
Auslöser der Unruhen war offenbar ein Streit am Mittwoch zwischen einem muslimischen Goldhändler und mehreren buddhistischen Kunden. Daraufhin stürmten aufgebrachte Buddhisten ein Wohnviertel der Muslime. Diese gelten in den Augen der birmanischen Bevölkerungsmehrheit als Ausländer mit Wurzeln in Indien oder Bangladesh.
Zwischen beiden Gruppen kommt es in dem südostasiatischen Land immer wieder zu Spannungen - im vergangenen Jahr gab es bei schweren Ausschreitungen etwa 200 Tote. Für die reformorientierte Regierung von Thein Sein sind die Unruhen eine grosse Herausforderung; sie bemüht sich im Unterschied zur früheren Militärjunta darum, den Konflikt nicht mit offener Gewalt einzudämmen.
SDA/wid
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