Burkhalters Premiere als OSZE-Chef
«Besorgniserregende Anzeichen für neue Gräben zwischen Ost und West», ortet der EDA-Chef bei seinem ersten OSZE-Auftritt in Wien.

Die Schweiz will in ihrem OSZE-Präsidialjahr als «Brückenbauer» gegen ein drohendes Zerwürfnis zwischen Ost und West arbeiten. Dies sagte Bundespräsident Didier Burkhalter in Wien bei seinem ersten Auftritt als OSZE-Vorsitzender vor den Diplomaten aller Mitgliedstaaten.
Burkhalter sagte heute, es gebe «Besorgnis erregende Anzeichen für neue Gräben zwischen Ost und West». Man dürfe den Frieden in Europa nicht als selbstverständlich ansehen.
Die Organisation «ist relevant und bietet Gelegenheiten», sagte Burkhalter. «Die Schlüsselfrage ist, ob wir den politischen Willen haben, das volle Potenzial der OSZE auszuschöpfen», sagte Burkhalter in Anspielung auf die schwerfällige Entscheidungsfindung in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
Kooperation und Kompromisse
Die OSZE könne nur Ergebnisse bringen, wenn die Staaten bereit seien, zu kooperieren und Kompromisse zu schliessen. Sie sollten pragmatisch und flexibel sein und von Schuldzuweisungen Abstand nehmen.
Die Schweiz will sich in ihrem Präsidialjahr der Reform der OSZE im Rahmen des «Helsinki 40«-Prozesses widmen. Zum 40. Jahrestag der Helsinki-Schlussakte, die 1975 eine Annäherung von Ostblock und Westen brachte, soll auch die OSZE wieder neue Lebenskraft gewinnen.
Eine Arbeitsgruppe zur Reform solle im Februar erstmals zusammenkommen, kündigte Burkhalter an. Der Prozess könne aber nur Erfolg haben, wenn sich die politischen Spitzen der OSZE-Staaten dafür engagieren. «Deshalb werde ich versuchen, Ihre Minister in den Diskussionen über die Zukunft der OSZE einzubinden», so Burkhalter.
SDA/wid
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