Bundespräsidentin Leuthard im Chor der Mächtigen
38 Staats- und Regierungschefs wurden in Washington zum Nukleargipfel empfangen, darunter Doris Leuthard. Und sie weiss auch, warum Obama sie eingeladen hat.
«Terrorismus ist eine Bedrohung, die über nationale Grenzen hinausgeht», sagte Doris Leuthard vor Journalisten in Washington kurz vor der Eröffnung des Gipfels zur Atomsicherheit, zu dem US-Präsident Barack Obama geladen hatte.
Leuthard ist unter den Vertretern aus knapp 50 Staaten, darunter 38 Staats- und Regierungschefs, die am Dienstag in der US-Hauptstadt einen Aktionsplan für Atomsicherheit unterzeichnen werden. Mit dem Plan soll verhindert werden, dass Atommaterial in die Hände von Terroristen fällt.
Keine Kontrolle beim Militär
Die Schweiz unterstützt den von Obama vorgeschlagenen Plan, auch wenn er nicht so weit geht, wie man sich das in Bern gewünscht hätte. Leuthard machte darauf aufmerksam, dass die Bedrohung durch Atomwaffen weniger vom zivilen Sektor ausgehe, sondern vom militärischen.
Die Sicherheit von Atommaterial für den zivilen Gebrauch sei durch internationale Abkommen und Instrumente bereits genügend geregelt. Laut Leuthard besteht aber keine Kontrolle oder Transparenz im militärischen Bereich.
Guten Ruf bei Verhandlungen
Nach Ansicht der Bundespräsidentin wurde die Schweiz von Obama eingeladen, weil sie in derartigen Verhandlungen einen guten Ruf habe und viel Glaubwürdigkeit mitbringe. Die Schweiz sei zudem auch immer wieder Gastgeber von Abrüstungsgesprächen in Genf.
Auch dass die Schweiz die US-Interessen im Iran vertritt, der ein umstrittenes Atomprogramm unterhält, listete die Wirtschaftsministerin als Grund für die Einladung auf.
Werbung für grüne Revolution
Leuthard nahm am Montag in der Library of Congress an einem von der Schweizer Botschaft organisierten Gespräch über umweltfreundliche Technologien und die Schaffung grüner Arbeitsplätze teil.
In ihrer Rede wies sie darauf hin, dass es keine Zeit zu verlieren gebe, grüne Ideen voranzutreiben. Sie würden nicht nur helfen, gegen den Klimawechsel vorzugehen, sondern auch die Wirtschaftsentwicklung ankurbeln.
Als hätten wir eine zweite Welt
«Wir springen mit dieser Welt um, als hätten wir eine Zweite in Reserve», sagte Leuthard. Die Bundespräsidentin zeigte auf, was die Schweiz unternimmt, um in Sachen umweltfreundlicher Technologien führend zu bleiben.
Investitionen und eine auf lange Zeit ausgelegte Strategie könne auch Amerika zu den Gewinnern auf dem neuen Markt machen, sagte Leuthard. «Wer jetzt investiert, nimmt eine bessere Position ein als jemand, der wartet, bis der Kuchen nach Interessen anderer aufgeteilt ist.»
USA: Schweiz führend
Der Berater des US-Umweltministeriums Matt Rogers bezeichnete die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien als die nächste industrielle Revolution, bei der die Schweiz die Führungsrolle übernommen habe.
Der Kongressabgeordnete Russ Carnahan zeigte sich beeindruckt von den Anreizprogrammen und Bemühungen zum Umweltschutz und rief die USA dazu auf, die Chance zu ergreifen, sich ebenfalls einzusetzen. «In schweren Zeiten haben wir oft unsere besten Innovationen gemacht», sagte er.
SDA/cpm
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