Floridaluft lässt Rekorde purzelnTemperaturen bis zu 17 Grad kurz vor Ende des Jahres
Wärmster Silvester seit Messbeginn: An mindestens 34 Stationen des staatlichen Wetterdienstes Meteoschweiz gab es Temperaturrekorde.

Floridaluft hat in der Schweiz am letzten Tag des Jahres für ein Temperatur-Feuerwerk gesorgt: Auf den Bergen und dem Jura, teilweise auch im Flachland, gab es am Silvester so hohe Temperaturen wie noch nie seit Messbeginn.
An mindestens 34 Stationen des staatlichen Wetterdienstes Meteoschweiz gab es Temperaturrekorde, wie SRF Meteo mitteilte. Primär seien diese Stationen auf Gipfeln im Höhenbereich zwischen 1100 und 2500 Metern beidseits der Alpen gelegen.
Aber auch Orte im Jura hätten den wärmsten Silvester überhaupt erlebt, ganz vereinzelt hätten es sogar Stationen im Mittelland geschafft, so Aadorf im Kanton Thurgau. Im Extremfall seien die alten Silvesterrekorde um mehr als sieben Grad überboten worden.
In Adelboden BE beispielsweise wurden 17,2 Grad gemessen, der alte Rekord datierte vom Silvester 2006 mit 9,8 Grad, wie SRF Meteo weiter schreibt. In San Bernardino, im oberen Misox, sei der alte Rekord auch um rund 4,5 Grad übertroffen worden.
Grosse Lawinengefahr
Weil es bis in hohe Lagen mild ist, warnte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft am Donnerstag mit der zweithöchsten Gefahrenstufe 4 (gross) für den nördlichen Alpenkamm und das Wallis sowie für Nordbünden, die Silvretta und Samnaun. Für die übrigen Gebiete der Schweizer Alpen gilt verbreitet erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3).
Der Kanton Wallis mahnte seinerseits via Alertswiss zur Vorsicht. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen und eine sehr aktive Regenfront schwächten die Schneedecke. Der Kanton Wallis rufe daher insbesondere Skifahrer und Wanderer zur Vorsicht auf. Es bestehe hohe Lawinengefahr in allen Höhenlagen. Erdrutsche seien möglich.
Die grösste Niederschlagsmenge der vergangenen Tage kam am Mittwoch vom Himmel. Im Wallis sowie entlang den Alpen fielen laut Meteonews verbreitet 30 bis 40 Millimeter Regen. Lokal waren es bis über 50 Millimeter.
Gleichzeitig stieg die Schneefallgrenze auf rund 2500 Meter. Mit 53 Millimetern Regen pro Quadratmeter waren die Niederschläge in Zermatt VS am höchsten. Doch auch in Interlaken BE (38 Millimeter) und in Glarus (36 Millimeter) gab es viel Regen.
Weniger stark betroffen waren das Mittelland sowie die Nord- und Westschweiz, wie dem Regenradar von Meteonews zu entnehmen ist. Keinen Tropfen regnete es dagegen im Tessin. Auch im Bündnerland war nur wenig Niederschlag zu verzeichnen.
Hauptstrasse im Kanton Glarus verschüttet
Im Kanton Glarus haben die zu Überschwemmungen geführt. Die Hauptstrasse zwischen Luchsingen GL und Leuggelbach GL wurde am Mittwochabend auf einer Länge von 500 Metern überschwemmt und mit Schlamm bedeckt.
Auf 100 Metern Länge sei die Strasse von einem Murgang regelrecht verschüttet worden, erklärte der zuständige Pikett-Chef der Kantonspolizei, Rolf Gubser. Zudem wurde ein Haus vom Schlamm zwar umschlossen, aber nicht beschädigt. Bei weiteren vier Häusern drang Wasser ein und füllte die Keller.
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