
Es muss Mario Gattiker schwer getroffen haben, als Amnesty International im Mai die Gewalt gegenüber Asylsuchenden in den Bundesasylzentren mit Folter verglich. Jedenfalls freute sich der Staatssekretär für Migration sehr, als er am Montag bekannt gab, dass es keine Hinweise auf systematische Gewalt in den Bundesasylzentren gebe. Zu diesem Schluss ist zumindest eine externe Untersuchung gekommen, mit der das Staatssekretariat für Migration (SEM) den früheren Bundesrichter Niklaus Oberholzer beauftragt hatte. Der Foltervorwurf, wiederholte Gattiker mehrfach, sei demnach «unberechtigt und falsch».
Kommentar zur Gewalt im Asylbereich – Der Bund hat zu lange gewartet
Es sind längst nicht alle Übergriffe in den Bundesasylzentren bekannt. Darauf hätte das Staatssekretariat für Migration bei der Untersuchung den Fokus legen sollen.