Bürgerliche drohen in der Waadt erneut zu scheitern
Im Kampf um den Sitz des abtretenden Regierungsrats Pierre-Yves Maillard kommt es zur Stichwahl. Rebecca Ruiz legt einen beachtlichen Vorsprung vor.

Die Sensation hat die Waadtländer SP-Politikerin Rebecca Ruiz knapp verpasst. Gestern sah es lange so aus, als könnte die Nationalrätin die Wahl in die Kantonsregierung im ersten Wahlgang schaffen und ihren abtretenden Parteikollegen Pierre-Yves Maillard ersetzen.
Am Ende musste sich Ruiz mit 47 Prozent Stimmenanteilen begnügen. Doch weil selbst bürgerliche Wähler in ländlichen Gebieten für sie votierten, distanzierte sie ihren härtesten Konkurrenten, SVP-Kandidat Pascal Dessauges, mit 13'000 Stimmen deutlich. Dessauges kam auf rund 38 Prozent Stimmenanteile. Damit kommt es am 7. April zu einem zweiten Wahlgang.
Weiterer Rückschlag für die SVP
Für die SVP und ihren wichtigsten Bündnispartner FDP ist das Resultat von Dessauges ein weiterer Rückschlag. Seit Jahren versuchen die bürgerlichen Parteien, die Mehrheit in der Waadtländer Regierung zurückzuerlangen. Die Mehrheit hatte sie 2011 verloren, als das Volk den Sitz des unerwartet verstorbenen SVP-Staatsrates Jean-Claude Mermoud mit der Grünen Béatrice Métraux besetzte.
2017 erhöhten die Bürgerlichen den Druck. FDP, SVP und Grünliberale gründeten eine Allianz. Diese unterstützte auch Dessauges. Doch sein Wahlergebnis zeigt: Die Allianz funktionierte nicht, sonst wäre Dessauges auf einen Stimmenanteil von über 40 Prozent gekommen. Viele GLP-Wähler unterstützten CVP-Kandidat Axel Marion, der auf einen Stimmenanteil von 6 Prozent kam. Auch Ruiz verlor Stimmen, an Jean-Michel Dolivo (Ensemble à Gauche) und Anaïs Timofte (Partei der Arbeit POP), die Kandidaten der extremen Linken. Sie kamen auf je rund 4 Prozent Stimmenanteile.
Dessauges wollte am Sonntag seine Strategie für den zweiten Wahlgang nicht offenlegen. Er forderte seine Parteileitung aber auf, mit der CVP-Spitze zu verhandeln. CVP-Kandidat Marion dürfte zum zweiten Wahlgang wohl nicht mehr antreten. Doch selbst wenn die CVP für den SVP-Kandidaten votieren würde, müssten SVP, FDP und GLP ihre Wähler am 7. April entschieden besser mobilisieren, wenn sie den Sitz der Linken streitig machen wollen.
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