BRIC-Staaten geben sich in Doha-Runde kompromisslos
Sanya Die als BRIC-Gruppe verbündeten Schwellenländer sind in der Welthandelsrunde vorerst zu keinen Zugeständnissen bereit.
Die Handelsminister von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika pochten am Mittwoch auf die bis zum Ausbruch der Finanzkrise ausgehandelten Ergebnisse der sogenannten Doha-Runde. Damit gingen sie nicht auf Hoffnungen der Industrieländer ein, in die Gespräche über eine Liberalisierung des Welthandels noch in diesem Jahr Bewegung zu bringen und einen Abschluss zu ermöglichen. «Die heikle Balance aus Zugeständnissen, die in mehr als zehnjährigen Verhandlungen erreicht worden ist und die in dem Entwurf vom Juli 2008 festgehalten ist, droht über den Haufen geworfen zu werden», hiess es im Entwurf einer Erklärung zum Abschluss eines Treffens der fünf Staaten in China. «Wir bleiben bereit, die Runde auf der Basis dieses Entwurfs abzuschliessen.» Südafrika stiess vor kurzem zu der Gruppe dazu, deren Name von den Anfangsbuchstaben der ursprünglich vier beteiligten Staaten abgeleitet ist. Die BRIC-Staaten machen knapp 18 Prozent der Weltwirtschaft aus. Durch ihre Koordination gelingt es ihnen aber, innerhalb der G20 aus Industrie- und Schwellenländern zunehmend Einfluss geltend zu machen. Die G20 hat im November die Hoffnung geäussert, in der Doha-Runde zu einem Ergebnis zu kommen. Der Abbau von Handelshemmnissen soll der Weltwirtschaft einen neuen Schub geben. Die Schwellenländer verlangen von den USA und anderen Industriestaaten wie Frankreich einen stärkeren Abbau der Subventionen für die Landwirtschaft. Die Industriestaaten drängen die ärmeren Länder dazu, ihre Märkte stärker für Güter und Dienstleistungen zu öffnen. BRIC-Staaten wie Indien und China bestehen aber darauf, ihre Volkswirtschaften zu schützen.
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