«BP wird die Rechnung begleichen»
Der Ölteppich im Golf von Mexiko wächst und wächst. US-Präsident Barack Obama will den Ölkonzern BP zur Verantwortung ziehen.
US-Präsident Barack Obama hat angesichts der immer dramatischeren Ölpest im Golf von Mexiko zugesichert, alles Menschenmögliche im Kampf gegen die Umweltkatastrophe zu unternehmen. Der Ölteppich sei in seinem Ausmass eine möglicherweise nie dagewesene Katastrophe, sagte Obama am Sonntag in Venice im Staat Louisiana.
Zugleich verteidigte er das Krisenmanagement der Regierung in Washington. «BP ist für dieses Leck verantwortlich. BP wird die Rechnung begleichen», sagte Obama am Sonntag bei einem Besuch in der von der Ölpest betroffenen Küstenregion von Louisiana.
Den Ölaustritt aus dem Bohrloch zu stoppen könne noch etliche Tage dauern. Die Regierung sei auf das Schlimmste vorbereitet gewesen, habe in den vergangenen Tagen aber das Beste gehofft, erklärte der Präsident. Obama hat den britischen Ölkonzern BP in die Pflicht genommen, für die Schäden durch die Ölpest im Golf von Mexiko vollständig aufzukommen.
Der Ölteppich umfasst inzwischen knapp 10'000 Quadratkilometer, und nach Angaben der Küstenwacht treten täglich fast 800'000 Liter Öl ins Meer aus. Alle Versuche, die Verschmutzung einzudämmen, blieben auch am Wochenende erfolglos.
Wetter behindert Arbeiten
Nach Erkenntnissen von Forschern verdreifachte sich die Ausdehnung des Ölteppichs binnen weniger Tage. Das Wetter spielt weiter nicht mit: Wegen starker Winde und hohem Seegang konnten Einsatzkräfte die Ölsperren, die das Öl von der Küste fernhalten sollen, nicht aufs Meer bringen. Meteorologen erwarten erst im Laufe der Woche eine deutliche Wetterbesserung.
Unterdessen erhöhte die amerikanische Regierung den Druck auf den britischen Ölkonzern BP, sich beim Stopfen des Lecks und der Eindämmung des Ölteppichs stärker zu engagieren. BP, der die Ölplattform geleast hatte, ist nach wie vor weit davon entfernt, den massiven Austritt von Öl ins Wasser zu stoppen.
Damit grassiert an der Golfküste immer stärker die Angst vor einer Katastrophe mit schweren wirtschaftlichen Folgen. Nicht nur, dass die Golfküste Amerikas reichste Ausbeute an Crevetten und Austern bietet. Viele Menschen in den bedrohten Anliegerstaaten von Texas bis Florida leben vom Tourismus.
Der immer noch wachsende Teppich hat eine Länge von schätzungsweise mehr als 200 Kilometern und ist rund 110 Kilometer breit. Die Behörden halten es für unvermeidlich, dass der Teppich die Küste belasten wird. «Es ist nur noch eine Frage des wo und wann», sagte Thad Allen von der Küstenwache.
Fischfangverbot verordnet
Die US-Meeresschutzbehörde NOAA erliess deswegen für weite Teile der von der Umweltkatastrophe bedrohten Küste ein Fischfangverbot. Es gilt für kommerziellen Fischfang und für Hobbyangler und bleibt mindestens zehn Tage lang in Kraft, wie die NOAA am Sonntag mitteilte. Betroffen sind die Küstengewässer vom Mississippi-Delta in Louisiana bis zur Bucht von Pensacola in Florida.
sda/ddp/vin
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