Bombe explodiert bei irakischem Aussenministerium – 33 Tote
Der Irak wird von der schwersten Welle der Gewalt seit Jahren erschüttert. Allein heute starben mindestens 33 Menschen, als in Bagdad mehrere Autobomben explodierten.

Eine Serie von Autobombenanschlägen in Bagdad hat mindestens 33 Menschen das Leben gekostet. Dutzende weitere seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Insgesamt sechs Autobomben gingen am Morgen in verschiedenen Stadtteilen der irakischen Hauptstadt hoch. Der tödlichste Sprengsatz detonierte laut Polizei an einer belebten Bushaltestelle. Dort kamen acht Menschen um, 18 weitere wurden verletzt.
Auch an einem Sammelpunkt für Tagelöhner in der Gegend Allawi explodierte eine Bombe, die sechs Menschen in den Tod riss und 13 weitere verletzte. Ein weiterer Sprengsatz ging unweit einer Wache der Verkehrspolizei im östlichen Viertel Baladijat hoch. Dabei wurden sieben Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Bomben detonierten zudem in einer Einkaufsmeile im Stadtteil Bab al-Muadham und im nordwestlich gelegenen Bezirk Husseinija.
«Ich trat näher heran»
Der pensionierte Regierungsbeamte Mohammed Sabri war nach eigenen Angaben auf dem Weg zum Markt, als er eine gewaltige Explosion hörte. «Ich trat näher heran und sah brennende Autos, zwei verkohlte Leichen und etliche Menschen auf dem Boden liegen», sagte er. «Sicherheitsbeamte sagen uns immer, dass ihre Männer uns beschützen können. Aber bislang ist das noch nicht passiert.»
Nahegelegene Kliniken bestätigten die Opferzahlen. Ähnlich blutige Anschlagsserien gibt es im Irak seit Wochen fast täglich. Erst am Montagabend waren bei zwei Attentaten mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Von Januar bis Ende Juli sind laut UN landesweit mehr als 4000 Zivilisten getötet worden, die meisten in Bagdad. Zudem gab es fast 10'000 Verletzte. Ein Auslöser war das gewaltsame Vorgehen von Sicherheitskräften gegen ein sunnitisches Protestcamp im April. Hintergrund ist der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten, die im Irak die Regierung dominieren. Die sunnitische Terrororganisation Al-Qaida hat sich zu vielen der Anschläge bekannt. Inzwischen wächst die Sorge vor einem offenen Bürgerkrieg.
AP/fko
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