Börsen setzen Talfahrt fort – Kursstürze in Asien
Enttäuschende US-Daten und die Furcht vor einem Übergreifen der europäischen Schuldenkrise auf Ungarn drücken die Aktienmärkte zu Wochenbeginn weiter in die Tiefe.

Wie zum Wochenschluss in den USA gingen an den asiatischen Börsen alle Indizes in die Knie: Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte rauschte 3,8 Prozent in den Keller auf 9520 Punkte und erlitt damit seinen grössten prozentualen Tagesverlust seit März 2009. Auch die europäischen Börsen eröffneten überwiegend negativ, wenn auch nicht so dramatisch, wie in Asien. Der SMI gab zu Handelsbeginn rund ein Prozent nach.
Händler führten den Einbruch auf die Schwäche der europäischen Aktienmärkte insgesamt und die anhaltende Nervosität zurück. Insbesondere Bank-Aktien gaben nach. Der Branchenindex verlor zeitweise 3,8 Prozent.
Auch die übrigen Märkte mussten kräftige Verluste hinnehmen. In Taiwan stürzten die Aktien von Hon Hai 5,6 Prozent ab. Das Unternehmen hatte zum zweiten Mal binnen weniger Tage eine Lohnerhöhung für die Arbeiter bei seiner von einer Selbstmordserie erschütterten China-Tochter Foxconn angekündigt.
Griechische Börse auf Zwölf-Jahres-Tief
Der griechische Aktienmarkt ist am Montag auf den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren gesunken. Der Athener Index gab am Vormittag rund 4 Prozent auf 1430 Punkte nach und lag damit so tief wie seit März 1998 nicht mehr.
Der Euro fiel in Asien zeitweise unter 1,19 Dollar und damit auf seinen tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. Die Anleger flüchteten sich erneut in sichere Häfen wie Gold.
Langsamere Erholung der US-Wirtschaft
Die US-Arbeitsmarktzahlen hätten das veranschaulicht, was einige bereits seit längerem vermuteten: Die Erholung der US-Wirtschaft könnte sich verlangsamen, sagte Analyst Hiroaki Osakabe von Chibagin Asset Management. «Und dann vermischt sich dies mit Anzeichen, dass die Schuldenkrise in der Euro-Zone tiefe Wurzeln hat. Beides kombiniert heizt Verkäufe an.»
Ungarische Regierungsvertreter hatten zudem am Freitag die Finanzmärkte mit Aussagen geschockt, es könne in dem osteuropäischen EU-Land zu einer Krise wie in Griechenland kommen. Am Wochenende erklärte die Regierung in Budapest, diese Einschätzung sei übertrieben.
Zurückhaltende Anleger
Die Anleger in Tokio hielten sich ferner zurück, um abzuwarten, wie das neue Kabinett in Japan aussehen wird. Exportwerte gehörten zu den grössten Verlierern. Die Titel des Autobauers Toyota verloren vier Prozent. Die Aktien von Sony gaben 4,8 Prozent nach, die des Kamera-Herstellers Canon 5,3 Prozent. Mit einem Minus von sieben Prozent brachen die Anteilsscheine des Elektronikkonzerns Hitachi noch stärker ein.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch