BMW-Chef Harald Krüger tritt ab
Krüger hört freiwillig auf. Er kommt damit einer möglichen Absetzung zuvor – kritisiert wird der zu zögerliche Umbau zur E-Mobilität.

Der Autobauer BMW muss sich einen neuen Chef suchen. Vorstandschef Harald Krüger stellt sein Amt mit Ablauf seines Vertrages zum Ende April 2020 zur Verfügung, wie der Dax-Konzern überraschend am Freitag in München mitteilte. Über Krügers Nachfolge werde der Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am 18. Juli beraten.
Der 53-Jährige steht seit vier Jahren an der Spitze des Münchner Autoherstellers. Er war im Mai 2015 zum Nachfolger von Norbert Reithofer berufen worden, der an die Spitze des Aufsichtsrats wechselte und jetzt einen Nachfolger für Krüger suchen muss.
«Nach über zehn Jahren im Vorstand, davon mehr als vier Jahre als Vorstandschef der BMW Group, will ich mich nun beruflich neu orientieren», sagte Krüger laut Mitteilung.
Kritik an seiner Arbeit
Der Maschinenbau-Ingenieur war schon 2003 in den Vorstand von BMW berufen worden und war Personalchef und Chef der Marken Mini und Rolls-Royce. Aufsehen erregte kurz nach seinem Amtsantritt sein Zusammenbruch bei einer Präsentation auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt. Seither gab es immer wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand.
Krüger sagte am Freitag, der Umbruch in der Autoindustrie «hat von jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter enorme Kraftanstrengungen verlangt». Zuletzt gab es aber auch kritische Stimmen zur Arbeit des Vorstandes, etwa mit Blick auf die Elektromobilität. Krüger wird ein zu zögerlicher Umbau zur Elektromobilität vorgeworfen. BMW hat zudem in seiner Amtszeit die Spitzenposition unter den Premiummarken verloren: Mercedes hat BMW 2016 überholt und liegt seither vor den Münchnern. In den vergangenen Tagen gab es bereits Berichte, der Aufsichtsrat wolle seine Amtszeit nicht verlängern.
Fragen nach einer Verlängerung seines Vertrages hatte Krüger auf der Hauptversammlung im Mai nicht beantwortet. Als mögliche Nachfolger sind Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich und Produktionsvorstand Oliver Zipse im Gespräch.
SDA/anf
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